Chat-Room statt Moped

HEIDENBURG. Seit 1998 hat Heidenburg eine eigene Homepage, sie war eine der ersten in der Region. Nun prescht die Gemeinde erneut vor: Die Erweiterung ihrer Internetpräsentation um ein "Heidenburg Forum" ist bereits in der Testphase.

Die Jugend diskutiert schon seit April kräftig drauf los. Zum Beispiel zu geplanten Aktionen der Jugendkulturgruppe Heidenburg. Kaum sind diese offiziell via Homepage vermeldet, gehen auch schon die ersten Kommentare der bisher 21 Registrierten dazu ein. Das "Heidenburg Forum", derzeit noch in der Testphase, ist daher schon vor seinem eigentlichen Start mit Leben erfüllt. Genau so hatte sich das Thomas Blasius, Webmaster der Homepage vorgestellt. Denn Ziel des Projektes "Forum", das Heidenburg als erste Gemeinde in der Region angeht, ist eine Plattform für Pro und Contra oder schlicht und ergreifend für Informationen und Anregungen. Der Vorteil: Alle Bürger können in die Entscheidungsfindung des Gemeinderates direkt mit einbezogen werden, außerdem sind unbürokratisch kurze Umfragen möglich. Hauptsächlich gehe es darum, zu diskutieren, erläutert Blasius. Worüber im Detail, steht laut Ortsbürgermeister Dietmar Jäger derzeit noch nicht fest: "Welche Foren wir einrichten wollen, das werden wir in einem unserer Ausschüsse besprechen." Hinsichtlich der Gemeinde-Partnerschaft mit dem französischen Villeblevin wird das Forum aber mit Sicherheit von Vorteil sein. Auf jeden Fall sei ein Forum nicht nur etwas für junge Leute, betont Jäger. "Ich denke, dass das Angebot auch angenommen wird", ist der Gemeindechef zuversichtlich. Bei der Jugend sei das ja längst der Fall: "Wo wir früher mit den Mopedchen rum gefahren sind, wird heute gechattet." In Planung ist auch ein "Kaufladen"

Der Vorschlag von Ratsmitglied August Kaufmann, "man sollte dran denken, den Benutzerkreis zu erweitern", traf daher bei Jäger auf offene Ohren. Er wolle sich erkundigen, ob die Volkshochschule entsprechende Kurse eventuell direkt in Heidenburg anbieten könne. Den Vorsprung in Sachen Internet-Präsenz verdankt die Gemeinde einer glücklichen Fügung: Für Thomas Blasius, Student der angewandten Informatik, war diese ehrenamtliche Aufgabe eine gute Gelegenheit, das an einer Höheren Fachschule für Medieninformatik Erlernte praktisch anzuwenden. Schließlich sei es sinnvoller, eine Homepage zu erstellen, als "irgendwelche seltsamen Sachen zusammenzubasteln", war dem Heidenburger Spross schon damals klar. Dietmar Jäger versorgte als direkter Ansprechpartner den 25-Jährigen mit den benötigen Informationen. Daten über Veranstaltungen, Ratssitzungen, die Historie des Ortes oder Baulandvermarktung sind daher im Netz längst Standard. In Planung ist laut Jäger aber auch ein "Kaufladen", in dem Chroniken und Weingläser der Gemeinde angeboten werden sollen. Vordringlichstes Ziel ist jedoch das Forum. Sobald dieses offiziell gestartet ist, will Blasius dem Ganzen ein neues Design verpassen. Parallel dazu arbeitet der Student an seiner Diplomarbeit. Info: www.heidenburg.de.

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