Chemie im Fischteich: Airbase plant Studie

Binsfeld · Wegen einer Chemieverunreinigung in einem Binsfelder Angelteich hatten die Behörden vor dem Verzehr der eingesetzten Fische gewarnt (der TV berichtete). Auf der benachbarten Airbase Spangdahlen wird indessen nicht ausgeschlossen, dass die Ursache auf dem Flugplatz liegen könnte.

Binsfeld. Begonnen hatte es in einer Sammelkläranlage der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, die auch das Binsfelder Abwasser reinigt: 2013 waren dort bei einer Routineuntersuchung Perfluorierte Tenside (PFT) festgestellt worden. Diese künstliche und biologisch nicht abbaubare Substanz ist bis vor einigen Jahren in Schaumlöschmitteln für Feuerwehren verwendet worden. Sie steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. Auf ihrer Suche nach der Ursache stießen die Werke schließlich auf den Binsfelder Weiher, genannt "Im Märchen", wo dann eine deutliche Konzentration von PFT nachgewiesen wurde. Inzwischen untersucht ein Spezialinstitut die Wasser- und Bodenproben. Die Trierer Regionalstelle der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord empfahl, die Fische aus dem Weiher vorsichtshalber nicht zu essen. Der ngelsportverein erließ als Pächter des gemeindeeigenen Teichs ein Angelverbot. In der vergangenen Woche hatte der TV erstmals über PFT-Problem berichtet und eine Anfrage an die Airbase-Leitung gerichtet. Auf dem Gelände der Airbase hatten bis vor wenigen Jahren regelmäßig Übungen der Flugplatzfeuerwehr stattgefunden. Inzwischen liegen die Antworten auf die Fragen des TV vor: Wann wurden mögliche PFT-Altlasten erstmals festgestellt?Airbase: 2009 wurde im Grundwasser des Flugplatzes Spangdahlem erstmals PFT nachgewiesen.Trifft aus Ihrer Sicht die Vermutung zu, dass diese Bodeneinträge von Löschübungen der Flugplatzfeuerwehr stammen könnten?Airbase: Bis 2011 enthielt der Feuerlöschschaum erhöhte PFT-Konzentrationen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass vor 2011 daher PFT in den Boden eingetragen wurde.Wie lange bestand der Feuerwehrübungsplatz auf der Airbase?Airbase: Seit den 50er Jahren gab es verschiedene Übungsplätze. Die zwei älterenbefanden sich an der Ostseite der Landebahn nahe Binsfeld. Sie waren seit Anfang der 60er Jahre bis 1980 und Anfang der 80er Jahre bis 1992 in Betrieb.Trifft es zu, dass in dem Wasserauffangbecken, das sich inNachbarschaft zum Fischteich befindet, schon PFT festgestellt wurde?Airbase: PFT wurde in diesem 2005 angelegten Becken nahe Binsfeld gefunden. Es gibt eine Verbindungsleitung vom Becken zum Teich, die jedoch nicht genutzt wurde. Derzeit wird eine Leitung vom Becken zur Flugplatzkläranlage gebaut. Diese Erdarbeiten mit Baggern sind von Binsfeld aus erkennbar. Diese Verbindung soll dazu dienen, im Winter das verschmutzte Oberflächenwasser nach Flugzeugenteisungen aus dem Becken zur Kläranlage zu leiten.Wie will man weiter gegen die PFT-Altlasten vorgehen?Airbase: Es soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, um mögliche "hot spots" (stark belastete Stellen) und PFT-Verschmutzungsquellen innerhalb des Flugplatzgeländes festzustellen.

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