Christlicher Hospizverein Morbach gegründet

Morbach · Der neue Hospizverein startet in Morbach. Offiziell soll die Betreuung Schwerstkranker und Sterbender am 1. Oktober beginnen, wenn eine Palliativpflegekraft mit Büro als Koordinatorin zur Verfügung steht.

 Gertrud Wittig, Norbert Dorny, Florian Brödner, Ulrike Schiemann, Folker Musial, Wolfgang Berg, Hubert Oos und Hans Jung (von links) sind für drei Jahre als Vorstand des Christlichen Hospizvereins Morbach gewählt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Gertrud Wittig, Norbert Dorny, Florian Brödner, Ulrike Schiemann, Folker Musial, Wolfgang Berg, Hubert Oos und Hans Jung (von links) sind für drei Jahre als Vorstand des Christlichen Hospizvereins Morbach gewählt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. Die Region Morbach ist der letzte weiße Fleck bei der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen durch ambulante Hospizhelfer in Rheinland-Pfalz. Das soll sich ab 1. Oktober ändern.
Im Rathaus ist der Christliche Hospizverein Morbach als Träger der ambulanten Hospizarbeit von 17 Mitgliedern und einem fördernden Mitglied, darunter fünf juristische Personen, gegründet worden. Die Idee dazu wurde im Alten- und Pflegeheim St. Anna von Pflegedienstleiter Wolfgang Berg und seinem Team entwickelt.
Grund- und Aufbaukurs


19 Menschen haben sich bereits für den Grund- und Aufbaukurs als Hospizhelfer angemeldet. Ihr Einsatz bei Schwerstkranken und Sterbenden wird künftig von einer Palliativpflegekraft koordiniert.
Es ist die zehnte Hospizeinrichtung, deren Gründung Christoph Drolshagen von der Marienhaus GmbH Waldbreitbach beratend begleitet. Als Versammlungsleiter führte er 26 Interessierte zur Gründung des Christlichen Hospizvereins Morbach. 18 von ihnen wurden Gründungsmitglieder.
Der erste Beigeordnete Hans Jung, der zurzeit die Funktion als Bürgermeister wahrnimmt, stellte das Dilemma dar: "In früheren Zeiten haben die Familie und die gesamte Nachbarschaft einen Sterbenden begleitet, der sich bis zuletzt im Kreise seiner Lieben befand." Oft ende heute das Leben in einem Krankenhaus.
Christoph Drolshagen schätzt: "Dank ambulanter Betreuung können bis zu 70 Prozent der Menschen, die heute noch in Krankenhäusern sterben, an ihren letzten Tagen zu Hause sein." Der Hospizverein will das mit 19 Betreuern schaffen. Betreut werden nicht nur die Sterbenden selbst, sondern natürlich auch das familiäre Umfeld.
Dabei spielt es keine Rolle, welcher Glaubensgemeinschaft oder Weltanschauung jemand angehört. "Es ist eine Arbeit an der Grenze des Lebens", so Drolshagen. Die Versammlung legte die Mindestbeitragssätze fest. 36 Euro im Jahr zahlt jedes ordentliche Mitglied. Das sind Einzelmitglieder mit Stimmrecht. Ordentliche juristische Personen, das sind Institutionen, Firmen oder Vereine, zahlen 120 Euro. Sie können Mitglieder in den Vorstand entsenden. Fördernde Mitglieder zahlen ebenfalls 36 Euro, sind aber nicht stimmberechtigt.
Enge Zusammenarbeit


Der neue Verein arbeitet eng mit der Altenpflege, der Gemeinde, der Ärzteschaft, den Kirchen und dem Sozialverband VdK zusammen. Aufgabe des Vorstandes ist es auch, Einnahmequellen wie etwa Wohltätigkeitskonzerte oder Stände auf Märkten zu organisieren. Die Gemeinnützigkeit wird beim Finanzamt beantragt. Danach können die Beiträge von der Steuer abgesetzt werden.
Geplant ist ein Betätigungsfeld im Umkreis von 30 Kilometern rund um Morbach. Auf 50 bis 100 Fälle pro Jahr schätzt Drolshagen den künftigen Betreuungsaufwand. Bis eine Internetseite fertig ist, erteilt Wolfgang Berg unter Telefon 06533/720 oder per E-Mail an w.berg@mor.marienhaus-gmbh.de weitere Auskünfte.
In den geschäftsführenden Vorstand wurden Ulrike Schiemann, Norbert Dorny und Wolfgang Berg gewählt. Wer Vorsitzender und Stellvertreter wird, steht noch nicht fest. Beisitzer sind Hans Jung, Folker Musial, Hubert Oos, Pfarrer Florian Brödner, Gertrud Wittig und Pastor Michael Jakob. Zu Kassenprüfern wurden Annelie Haas und Erwin Schrenk bestimmt. Der Vorstand ist für drei Jahre gewählt. doth

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