Wittlich. (sos) 30 Kundenkarten-Anbieter hätte der Stadtmarketingverein gebraucht, um noch vor dem Weihnachtsgeschäft und auch vor der Eröffnung des Einkaufszentrums Schloss-Galerie in Wittlich eine gemeinsame Citycard anbieten zu können. Damit wären den Kunden je Einkauf Punkte gutgeschrieben worden, die er in allen teilnehmenden Geschäften hätte einlösen können. Man hatte sich erhofft, dadurch mehr Menschen an die Einkaufsstadt Wittlich binden zu können und auch das Wir-Gefühl zu stärken. Zwei Informationsveranstaltungen gab es bereits. Ein Dutzend Einzelhändler wollten auch mitmachen. Es gab auch Skeptiker und den Wunsch nach einem kompetenten Ansprechpartner, der aus der Praxis berichten kann. Deshalb gab es vergangenen Freitag einen letzten Termin. Gekommen war Susanne Vierkorn, Geschäftsführerin von Stadtmarketing Nördlingen. Dort gibt es seit November 2006 eine Citycard, die sich bereits jetzt bewährt hat. Sie referierte vor vier Zuhörern. Karsten Mathar, Stadtmarketing Wittlich, zieht Bilanz: "Wegen der mangelnden Bereitschaft, sich am System zu beteiligen, kann es nun nicht umgesetzt werden." Dieter Born, Sprecher der Kaufmannschaft, sagt: "Wer sich über schlechte Geschäfte beschwert, sollte sich besser engagieren und sich für Neuerungen öffnen. Die mangelnde Resonanz ist mehr als peinlich." MeinungErnüchternd und unverständlich Wenn von 180 Eingeladenen vier kommen, ist das ernüchternd. Die Dame aus Nördlingen wollte aus der Praxis berichten. Und zwar auf Wunsch derer, die bei den Vorveranstaltungen dabei waren und auf ihre Fragen realistische, kompetente Antworten haben wollten. Generell gilt: Warum haben etwa große Ketten ein Punkte-Bonus-System? Aus Liebe zum Kunden? Nein. Weil es gut fürs Geschäft ist, sich rechnet. Von diesem Effekt der Sammel- und Sparleidenschaft hätte man in Wittlich profitieren können. Das Desinteresse daran ist unverständlich. s.suennen@volksfreund.de