Comedy Eifel-Kulturtage: Turbo-Comedian Sascha Korf sucht das große Glück in Minderlittgen

Minderlittgen · In seiner neuen Show „... denn er weiß nicht, was er tut“ suchte Turbo-Comedian Sascha Korf mit seinem Publikum nach dem großen Glück. Was ihm bei seiner An­reise nach Minderlittgen passierte und wie inter­aktiv die Zuschauer mitwirken durften.

EKT Sascha Korf, Minderlittgen
21 Bilder

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Er gilt als einer der besten Improvisations-Comedians Deutschlands: Sascha Korf zeigte am vergangenden Freitag in Minderlittgen mit seiner neuen Show „... denn er weiß nicht, was er tut“, warum das so ist. Vor rund 60 Zuschauern erzählte der Vollblut-Komiker Anekdoten aus seinem Leben und war dabei auf der Suche nach dem ultimativen Glück. Die Ergebnisse seiner Suche wurden auf der Bühne nachgespielt, wild und unvorhersehbar. Eben ganz passend zum Titel des Programms. Dabei stellte sich die Frage, was genau ist eigentlich Glück? Für Sascha Korf ist das gar nicht so einfach zu beantworten, denn „Glück ist ja stets etwas sehr Individuelles“, wie er sagt. „Da meine Show aber sehr interaktiv ist, versuche ich, es gemeinsam mit dem Publikum herauszufinden.“

 Für seine Improvisations-Comedy holte Sascha Korf (rechts) mehrere der rund 60 Zuschauer auf die Bühne.

Für seine Improvisations-Comedy holte Sascha Korf (rechts) mehrere der rund 60 Zuschauer auf die Bühne.

Foto: Andreas Sommer

Dabei weiß der Comedian durchaus von humorvollen Anekdoten zu berichten: „Ich hatte mal ein Paar in meiner Show. Der Mann kam plötzlich auf die Bühne und wollte sich bei mir bedanken. Er war bereits zwei Jahre zuvor als Single bei mir auf der Bühne gewesen und hatte eine Dame zur Seite gestellt bekommen, mit der er gemeinsam improvisieren sollte. Die beiden gewannen an dem Abend einen Drink in einer Bar, lernten sich kennen und werden nun im nächsten Jahr heiraten. Das sind so Momente, die einen berühren und im Herzen bleiben.“

Dabei sind seine Shows keineswegs eine kommunikative Einbahnstraße, denn das Publikum wird stets auf sympathische Weise mit eingebunden. Genau dafür ist Korf bekannt. Die Interaktion mit den Zuschauern ist es denn auch, die dem Künstler sehr wichtig ist. „In erster Linie geht es mir heute Abend um Interaktion und Kommunikation mit dem Pubklikum und darum, zu erzählen, wie es mir in den letzten zweieinhalb Jahren ergangen ist.“

 Sascha Korf bei seinem Auftritt in Minderlittgen.

Sascha Korf bei seinem Auftritt in Minderlittgen.

Foto: Andreas Sommer

Zu erzählen hatte Sascha Korf reichlich, denn bereits seine Anreise nach Minderlittgen verlief abenteuerlich. Er reiste von Köln mit der Bahn an. Mehrere Verspätungen führten dann dazu, dass er erst wenige Minuten vor Veranstaltungsbeginn eintraf. Zeit für einen Soundcheck blieb nicht mehr. Aus dem Taxi ging es direkt auf die Bühne. Für Sascha Korf war das alles aber kein Problem: „Da muss man versuchen, Glück draus zu machen und zu sagen: O.k., dann habe ich zumindest die ersten acht Minuten auf der Bühne eine Geschichte, die ich erzählen kann. Vielleicht ist genau das das Glück, was ich hatte, so viel auf meiner Anreise nach Minderlittgen erlebt zu haben, das ich daraus eine kleine Nummer auf der Bühne improvisieren kann.“

Zu improvisieren gab es in seiner Show viel. Denn immer wieder ergaben sich humorvolle Interaktionen mit den Zuschauern. Ob im Kurzgespräch oder als längere Darbietung auf der Bühne. Wer wollte – oder auch nicht –, wurde in die Show miteinbezogen. Denn selbst in der letzten Reihe war man nicht davor sicher. Insgesamt ein humorvoller Abend mit Mitmach-Charakter, der am Schluss mit Beifall im Stehen belohnt wurde.

Coronabedingt gab es nur ein eingeschränktes Kartenkontingent. Für Organisator Rainer Laupichler vom Verein Eifel-Kulturtage war das aber kein Problem. „Schön ist, dass Veranstaltungen überhaupt wieder stattfinden können. Die Situation ist aber nach wie vor für alle Kulturinitiativen sehr prekär“, sagt er. Im Kern rechnet Laupichler damit, dass es noch rund zwei Jahre dauern wird, bis sich alles wieder in einen normalen Modus zurückentwickelt haben wird. Dennoch blickt er optimistisch in die laufende Saison, in der in den kommenden Wochen neben Tanz und Lesungen auch Kabarett auf dem Programm steht.

Konzeptionell werden die Eifel-Kulturtage sich bei ihrer nächsten Auflage verändern. „Wir werden uns breiter aufstellen und auch hochkarätige Musik anbieten.“ Der „absolute Knaller“, kündigt Laupichler an, „wird ein Projekt sein, das über mehrere Tage angelegt ist.“ Was genau sich hinter der Ankündigung verbirgt, will er jetzt allerdings noch nicht verraten. Nur so viel sei schon gesagt: Wer an Kultur interessiert ist, sollte unbedingt rechtzeitig einen Blick auf die Saison 2023 der Eifel-Kulturtage werfen.

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