Comedy der Extraklasse in Manderscheid

Manderscheid · Zum Abschluss der Eifel-Kulturtage hat es in der Burgenstadt noch einmal heftig was zu lachen gegeben. Das hatte auch mit dem Unterschied zwischen den Nationalitäten zu tun.

 Roberto Capitoni war mit seinem Comedy-Club zu Gast in Manderscheid. Im Bild von links: Mirja Regensburg, Markus Barth, Achim Knorr und Roberto Capitoni. TV-Foto: Christina Bents

Roberto Capitoni war mit seinem Comedy-Club zu Gast in Manderscheid. Im Bild von links: Mirja Regensburg, Markus Barth, Achim Knorr und Roberto Capitoni. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Manderscheid Es war für jeden was dabei: für Kenner des feinen, leisen Humors; für Menschen, die auch mal gerne über einen deftigen Witz lachen, für die genauen Beobachter von Alltagssituationen und für temperamentvolle Comedy. Roberto Capitoni, der halb Schwabe und halb Italiener ist, hat seine Gäste gut ausgesucht. Denn als die Comedians mit den rund 140 Besuchern im Manderscheider Kurhaus fertig waren, hatten die richtig viel gelacht.
Den Anfang machte Capitoni, der seine inneren Spannungen zwischen dem Deutschen und dem Italienischen darlegte. Er erklärte, dass in Italien der meistgesuchte Begriff im Internet "Sex" sei und in Deutschland "Routenplaner". Weiter ging es mit Mirja Regensburg, die, auf witzige Art, den Zuschauern zu verstehen geben wollte, dass sie zu sich selbst stehen sollen. Dazu zeigte sie ihren Winkearm - den Teil ihres Oberarms, an dem die Haut sich schon etwas gedehnt hat. "Darüber machen sich ja viele eitle Frauen gerne lustig, Aber ich find's super. Auf dem Rockkonzert hast du dann gleich vier Arme, mit denen du winken kannst." Regensburg, die eine ausgezeichnete Sängerin ist, lief zur Hochform auf, als sie den Titel vortrug, den sie gerne beim Vorausscheid zum Grand Prix singen möchte. "Wir müssen uns den Osteuropäern ein wenig anpassen, damit wir auch mal Punkte holen", meinte sie, und innerhalb von einigen Sekunden hatte sie ein Shirt im Tigermuster an, zerzauste Haare und sang in einer osteuropäisch klingenden Fantasiesprache so gut, dass die Manderscheider Besucher ihr die volle Punktzahl gegeben hätten.
Ihr folgte mit Achim Knorr eine ganz andere Art der Comedy. Er erreichte das Publikum mit den leisen Tönen und knochentrockenem Humor. Kostprobe? "Ich habe mir ein Rentier gekauft, das hat sich rentiert", sagte er. Weiter führte er aus: "Am Ende des meterlangen Süßigkeitenregals habe ich im Traum einen Beichtstuhl gesehen, in dem mich der Pfarrer gefragt hat: ,Haben sie eine Pray-Back oder eine Reuekarte?'"
Der Vierte war Markus Barth, der das Thema Ernährung aufgearbeitet hat. Darüber, dass deutsche Kohlehydrate die Uhr lesen können, machte er sich zum Beispiel Gedanken, "denn in Deutschland heißt es immer, dass Kohlehydrate nach 18 Uhr dick machen. Aber woher wissen die Kohlehydrate, dass es 18 Uhr ist und sie erst danach dick machen sollen? Und warum können die Franzosen abends um 23 Uhr noch Baguette essen und sind trotzdem dünn? Können französische Kohlehydrate die Uhr nicht lesen?"
Zum Schluss gab er den Besuchern mit auf den Weg, dass man nicht alle Trends mitmachen muss und Spaß haben soll, beispielsweise wenn man als Sensenmann verkleidet in ein Oma-Café geht und sagt, dass man sich nur mal umschauen wolle.
Viel Applaus gab es von den Zuschauern für diesen würdigen Abschluss der Eifel-Kulturtage, die, so Rainer Laupichler, Geschäftsführer der Eifel-Kulturtage, eine Auslastung von 92 Prozent hatten. (ausführlicher Bericht folgt).

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