Comedy Feiner Humor im Manderscheider Kurhaus

Manderscheid · Roland Grundheber, vielen als Karikaturist bekannt, war mit seinem Bühnenprogramm in Manderscheid zu Gast. 70 Besuchern gefiel seine Vorstellung.

 Badelatschen, Strohhut und Müllgreifer: Der Trierer Kabarettist Roland Grundheber auf der Bühne im Kurhaus.

Badelatschen, Strohhut und Müllgreifer: Der Trierer Kabarettist Roland Grundheber auf der Bühne im Kurhaus.

Foto: Christina Bents

 Mit Bade­latschen, die mit Discounter­werbung gestaltet waren, kurzer Hose, Hemd, Strohhut und einem Müllgreifer kam Roland Grundheber in Manderscheid auf die Bühne. Auf einer Parkbank hatte er Platz genug für sich, denn die Abstandsgebote von 1,50 Metern gelten ja immer noch. „Früher musste ich da immer sagen, „ist besetzt“, erklärt der Kabarettist.

Er setzt sich also auf die Bank, neben der auch ein Mülleimer steht, und erklärt, dass er es gar nicht nötig habe, als Rentner Müll zu sammeln. Denn er sei Unternehmer, weil er aufgehört habe sich über einen verdreckten Platz um einen Mülleimer aufzuregen. Stattdessen würde er das Ganze als „Wertanlage“ sehen. „Ein knallharter Geschäftsmann bin ich geworden“, betont Grundheber. Dazu kam es, weil er Pfandflaschen gesammelt hat. Ihm haben drei Parks gehört, aber es habe ihn jemand beim Finanzamt angeschwärzt, und so sollte er sein Einkommen nachweisen. „Mit Unterstützung anderer bin ich dann mit den Säcken voller Flaschen dorthin, was die dort überhaupt nicht gut oder lustig fanden. Schließlich haben sie einen Psychologen dazu gerufen und jetzt habe ich sogar einen Begleiter auf Staatskosten. Finde ich gut, dass der Staat einem so unter die Arme greift.“

 Kabarettist Roland Grundheber im Kurhaus in Manderscheid.

Kabarettist Roland Grundheber im Kurhaus in Manderscheid.

Foto: Christina Bents

Mit seinem Trierischen Einschlag, seiner Gestik und Mimik unterstreicht der Kabarettist seine Botschaften. So können sich die Besucher auch sehr gut vorstellen, wie er als Clown nach Rom gepilgert ist. Einem älteren Mann, der ihn gefragt hat, wo denn sein Rad sei, weil er ohne Fahrrad auf den Radweg unterwegs war, hätte er erklärt: Er habe es erschossen, weil es einen Platten hatte und nicht mehr zu reparieren gewesen sei. Das Publikum ist von Anfang sehr konzentriert dabei, hört genau hin, lacht und klatscht begeistert.

Als er in einer Tageszeitung, die bereits vier Wochen alt ist, liest, dass man Ötzi wieder auftauen will, ist er entsetzt. „Was will man dem Mann denn noch alles antun, 5300 Jahre im Eis gelegen und kalte Füße gehabt, mit der Hacke die Hüfte gebrochen und jetzt auch noch auftauen.“ Zum Thema Hoffnung ist ihm ein Piratenfilm eingefallen, den er in seiner Jugend gesehen hat. Dort hat eine Möwe am Horizont Mut gegeben. Als er in Italien unterwegs war und dringend einen Campingplatz gebraucht habe, sei ein Wohnwagen mit niederländischen Kennzeichen für ihn ein solcher Hoffnungsschimmer gewesen.

Immer wieder weist er auf seine „krumme Denkweise“ hin, die ihm schon manches Mal zu besonderen Ideen verholfen hat. Er meint, dass es bei Petrus im Himmel vor der Geburt zugeht wie in einer Kantine und die Emotionen dort verteilt werden. „Neid war bei mir aus, deshalb gab es zwei Portionen Humor“, erklärt er. Seinen neuen Kalender mit Karikaturen zum Thema Eifelsteig konnte man in der Pause erwerben.

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