Cool und doch bestimmt

Seit wenigen Tagen ist Bischof Stephan Ackermann im Amt. Obwohl viel Arbeit auf den neuen Oberhirten im Bistum Trier einstürmt, nahm er sich die Zeit, um Jugendliche im Glauben zu stärken.

 Ein Bischof zum Anfassen: So präsentiert sich Stephan Ackermann in Bernkastel-Kues den Firmlingen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ein Bischof zum Anfassen: So präsentiert sich Stephan Ackermann in Bernkastel-Kues den Firmlingen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Eine der Aufgaben eines Weihbischofs ist es, jungen Christen das Sakrament der Firmung zu spenden. Für Stephan Ackermann war dies jahrelang Alltag. Als die Firmung in der Pfarrkirche St. Briktius in Kues terminiert wurde, dachte niemand öffentlich darüber nach, dass Stephan Ackermann dann Bischof des Bistums Trier sein könnte.

Viel ist in den vergangenen Tagen auf den neuen Oberhirten eingestürmt, kaum eine ruhige Minute dürfte er gehabt haben. Trotzdem sagt er den Termin in Bernkastel-Kues nicht ab. Er nimmt sich die Zeit, um 51 junge Menschen aus der Pfarreiengemeinschaft Kues, Bernkastel, Lieser, Zeltingen, Rachtig, Erden und Lösnich zu firmen.

Nichts ist von der Hast und Hektik der vergangenen Tage zu spüren, als Stephan Ackermann in seinem Dienstwagen vor dem Jugendheim in Kues vorfährt. Er nimmt sich dort vor dem Gottesdienst noch eine dreiviertel Stunde Zeit, um mit den Mädchen und Jungen, Diakon Hermann Hower, Kaplan Axel Feldmann und den Katecheten über den Weg der im September 2008 gestarteten Firmvorbereitung zu sprechen.

Die Jugendlichen sind Partner im Gottesdienst



Ackermann begrüßt jeden von ihnen per Handschlag. Er fragt, hinterfragt und hört zu. Als Bischof lebt und wirkt er auch mit der Maßgabe Regeln aufzustellen und Autorität zu zeigen. So sagt er auch den vor ihm Versammelten, dass er das Amen jedes Einzelnen nach der Salbung, dem äußeren Zeichen der Firmung, laut hören möchte. "Sonst bleibe ich vor Euch stehen." "Und lasst Euch nach der Kommunion Zeit zum Gebet", mahnt er. Er bezieht die Jugendlichen als Partner in den Gottesdienst mit ein. "Lasst mich nicht auflaufen, helft mir", sagt er. All das klingt aus seinem Mund freundlich, aber bestimmt.

Mit seiner natürlichen Ausstrahlung kommt er bei den Firmlingen gut an. Bei der Reporterfrage "Wie gefällt Euch denn der neue Bischof", gehen die Daumen der Jugendlichen nach oben. "Der ist cool", heißt es unisono. Und der Bischof ist bei dieser Antwort nicht in der Nähe.

Für Stephan Ackermann hat mit der Bischofsweihe ein neues Leben mit neuen Aufgaben begonnen. Er wirbt dafür, dass die Priester wieder mehr Seelsorger denn Manager sind. Für sich selbst beweist er das in Bernkastel-Kues. Deshalb ist es nicht nur ein wichtiger Tag für die Firmlinge sondern auch für Stephan Ackermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort