Pandemie Mehr als 20 Corona-Infektionen im Seniorenzentrum in Morbach – So geht es den Betroffenen (Update)

Morbach · Im Seniorenzentrum St. Anna in Morbach sind 23 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die meisten der Betroffenen hatten bereits ihre Auffrischungsimpfung zum Schutz vor Covid-19 erhalten. Wie es ihnen geht und wie das Virus vermutlich in die Einrichtung kam.

 Im Seniorenheim St. Anna in Morbach sind mehr als 20 Bewohner mit Covid infiziert. 

Im Seniorenheim St. Anna in Morbach sind mehr als 20 Bewohner mit Covid infiziert. 

Foto: Christoph Strouvelle

In der Senioreneinrichtung St. Anna in Morbach haben sich mehrere Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Das haben die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich und der Betreiber der Einrichtung, die Marienhaus-Gruppe aus Waldbreitbach, am Mittwoch auf TV-Nachfrage bestätigt.

Bei 13 Bewohnern des Hauses sind PCR-Tests positiv ausgefallen, teilt Dietmar Bochert, Sprecher der Marienhaus-Gruppe, mit. Einer der betroffenen Seniorenheim-Bewohner sei auf Wunsch der Angehörigen nicht geimpft gewesen. Die anderen zwölf Betroffenen seien geimpft, elf von ihnen hätten bereits die dritte sogenannte Auffrischungsimpfung bekommen.

Bei den Mitarbeitern lag am Mittwoch laut dem Unternehmenssprecher in zehn Fällen ein positives PCR-Testergebnis vor. Einer der Betroffenen habe erst eine Corona-Schutzimpfung bekommen, die anderen neun hätten schon die Auffrischungsspritze erhalten. „Das Wichtigste ist, dass es allen infizierten Bewohnern und Mitarbeitern so weit gut geht. Es muss niemand stationär behandelt werden“, teilt Bochert mit. Die betroffenen Bewohner seien alle laut Heimleitung „symptomfrei“, unter den infizierten Mitarbeitern, die sich in häuslicher Quarantäne befänden, hätten nur wenige leichte Symptome entwickelt.

Auch zur wahrscheinlichen Ursache für den Corona-Ausbruch kann der Sprecher der Marienhaus-Gruppe etwas sagen: „Der Einrichtung wurde eine Bewohnerin aus dem Krankenhaus zugeteilt, die sich dort wohl bei einer Bettnachbarin angesteckt hat. Das ist entsprechend nachverfolgt worden.“ Als die Bewohnerin im Seniorenzentrum angekommen sei, sei ein Schnelltestergebnis dort negativ ausgefallen, ein späterer PCR-Test dann aber positiv.

Um das Infektionsgeschehen in der Einrichtung nun möglichst schnell einzudämmen, sind laut Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Betreiber mehrere Schutzvorkehrungen getroffen worden. So gelte für den Wohnbereich, in dem die Infektionen aufgetreten sind, ein absolutes Besuchsverbot. In die restlichen Bereiche der Einrichtung dürfen Besucher zurzeit – auch wenn sie genesen oder geimpft sind – nur nach Vorlage eines tagesaktuellen negativen Testnachweises. Angeordnet wurden laut Kreisverwaltung zudem PCR-Testungen bei allen Bewohnern und beim Personal sowie tägliche Schnelltests.

Im Juli/August hatte es im Morbacher Seniorenzentrum St. Anna zuletzt eine größere Zahl von Corona-Infektionen gegeben. Damals waren 14 Bewohner und Mitarbeiter betroffen, der größte Teil von ihnen war doppelt geimpft. Aufgrund dessen hatten die Infizierten laut Betreiber weitgehend leichte bis gar keine Krankheitssymptome gezeigt.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass im Kreis Bernkastel-Wittlich bei einem Corona-Fall die neue Omikron-Variante nachgewiesen wurde – zu diesem Zeitpunkt der erste Nachweis dieser nach Experten-Meinung womöglich noch ansteckenderen Mutation des Sars-Cov2-Erregers in Rheinland-Pfalz. Am Mittwoch wurde ein zweiter Fall bei einem Südafrika-Reisenden aus dem Kreis Alzey-Worms bekannt.

Bei den infizierten Bewohnern und Mitarbeitern des Morbacher Seniorenzentrums sei Omikron nicht nachgewiesen worden, gibt die Kreisverwaltung auf Nachfrage Entwarnung. „Der Omikron-Fall stammt von einem Südafrika-Heimkehrer und ist bisher der einzige im Landkreis Bernkastel-Wittlich“, teilt ein Sprecher der Verwaltung mit. Nach Auskunft der Marienhaus-Gruppe gehen die Infektionen im Morbacher Seniorenzentrum offenbar auf die Delta-Variante des Coronavirus zurück.

Die Kreisverwaltung teilt mit, dass bei allen Corona-Testproben, die in der Teststation des Landkreises genommen würden, wenn möglich eine Untersuchung auf die jeweilige Virusvariante erfolge. Von der überwiegenden Zahl der anderen Labore erhalte das Gesundheitsamt bei der Kreisverwaltung ebenfalls Varianten-PCR-Befunde. Somit könne eine flächendeckende Prüfung auf Omikron sichergestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort