Landesweite 2G-Regel Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues: Glühwein ab Mittwoch nur mit Impfpass (Fotos)

Bernkastel-Kues · In Bernkastel-Kues gilt ab Mittwoch 2G für Gastro-Stände, an denen sich Besucher nach Vorzeigen des Impfausweises ein Armbändchen abholen können.

 Sarah Ludwig aus Karlsruhe und ihr Partner genießen die gemütliche Stimmung in Bernkastel-Kues.

Sarah Ludwig aus Karlsruhe und ihr Partner genießen die gemütliche Stimmung in Bernkastel-Kues.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Mit einem „Soft-Opening“ startet  der Bernkastel-Kueser Weihnachtsmarkt am Freitagnachmittag. Die Bühne für Musikgruppen wurde in diesem Jahr nicht aufgebaut und die Zahl der Buden wurde reduziert, um mehr Raum zu schaffen und um ein Gedränge zu verhindern.  Anders als in Trier, wo die Stadt von sich aus  an eine 2G-Regel eingeführt wurde, halten sich die Veranstalter in Bernkastel an die noch geltende Vorschrift der Landesregierung,  nach der keine Zugangskontrolle erfolgen muss.

Ab Mittwoch, wenn die neue Landesverordnung in Kraft tritt, setzen die Bernkasteler dann auf das „Koblenzer Modell“: Besucher, die einen Gastro-Stand aufsuchen, müssen dort ihren Impfnachweis vorzeigen und erhalten ein Bändchen. Also: Ohne Impfpass kein Glühwein.
Für den Fall einer 2Gplus-Regel (bei hoher Hospitalisierungsquote) werden  an den Gastro-Buden auch Testmöglichkeiten geschaffen werden und die Armbandfarbe gewechselt. Alle anderen Stände werden wie normaler Einzelhandel behandelt. Wer an diesen Ständen etwas kaufen will, muss keinen Impfnachweis vorzeigen. Mit dieser Lösung kommt die Stadt um eine komplette Einzäunung des Marktes herum.

Frank Hoffmann vom Werbekreis sagt: „Wir können die ganze Innenstadt ja nicht komplett absperren. Das geht auch nicht, weil das schließlich öffentlicher Raum ist.“   Ein Sicherheitsdienst wird dann auf die Einhaltung der Regeln achten.

Mit dem Start ist Hans Gelz zufrieden, der einen Verkaufsstand mit Ölen, Gin und Leckereien betreibt. „Das ist in Bernkastel gut gelöst, hier wird genug Abstand gehalten. Ich bleibe da optimistisch.“

Sarah Ludwig ist mit ihrem Partner Christopher und Kind aus Karlsruhe übers Wochenende angereist. Ihr gefällt die gemütliche Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt: „Wir kennen die Region schon etwas. In diesem Jahr wollten wir nicht auf den Trierer Weihnachtsmarkt, weil es dort viel Gedränge gibt. Hier ist es sehr angenehm.“

Josef Ehlen, der einen Stand mit Flamm-Lachs betreibt, lobt das Verhalten der Besucher: „Wir haben ja jetzt schon eineinhalb Jahre Pandemie und man merkt, dass die Leute sich daran gewöhnt haben und Abstand halten.“

Der Bernkasteler Weihnachtsmarkt hat geöffnet. Ab Mittwoch 24. Novemer
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Der Bernkasteler Weihnachtsmarkt hat eröffnet

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Foto: TV/Hans-Peter Linz

Am Karlsbader Platz gönnt sich eine Gruppe Bernkasteler einen frühen Feierabend-Glühwein. Die Stimmung ist ausgelassen. Dennoch halten sie Abstand. „Wir sind doch schon gewohnt, aufzupassen. Dann wird das schon klappen dieses Jahr,“ sagt eine junge Frau, die namentlich nicht genannt werden will. Auch sie hatte  einen Shitstorm in einer Bernkasteler Facebook-Gruppe beobachtet. Dort hetzten einige User gegen die Stadt, die „jeglichen Respekt verloren habe, weil sie eine 0G-Veranstaltung machen würde.“  Dieser Shitstorm setzte just in der Zeit zu Beginn der Woche ein, als der bayrische Ministerpräsident Markus Söder den Münchner Christkindlmarkt kurzerhand verbot und als in Trier die 2G-Regel für den gesamten Weihnachtsmarkt eingeführt wurde.

Dieses Verhalten, für das es zu dem Zeitpunkt noch gar keine Landesverordnung gab, kritisiert Veranstalter Frank Hoffmann scharf: „Das  hat kleinere Weihnachtsmärkte ohne Not schon zu Beginn der Woche unter enormen Druck gesetzt. Die Trierer wissen gar nicht, was sie mit diesem Alleingang für einen Schaden angerichtet haben und eine Neid-Situation geschaffen haben.“
Der Weihnachtsmarkt ist vom 19. November bis 19. Dezember täglich geöffnet (außer Totensonntag): montags bis donnerstags von 11 bis 19 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr.

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