Kultur&Corona Um anderen Menschen eine Freude zu machen - Sie singen ohne Gage für Senioren in Morbach

Morbach · Eine Geschichte für’s Herz: Sonnenschein und Gute-Laune-Musik im Seniorenheim in Morbach - Janina Jungbluth und Selina Dohr singen unentgeltlich für Seniorinnen und Senioren.

 Bereits im vergangenen Jahr hat das Duo 15 Auftritte in Seniorenheimen der Region absolviert. Auch in diesem Jahr sind die Sängerinnen wieder auf Tour.

Bereits im vergangenen Jahr hat das Duo 15 Auftritte in Seniorenheimen der Region absolviert. Auch in diesem Jahr sind die Sängerinnen wieder auf Tour.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Es ist ein strahlender Sonnentag mit blauem Himmel und milden Frühsommertemperaturen: Besser könnten die Bedingungen für das Mini-Konzert nicht sein, das zwei Sängerinnen aus der Region an diesem Tag im Seniorenheim Morbach geben. Selina Dohr aus Horath und Janina Jungbluth aus Gielert sind mit ihrer „Seniorensingen“-Tour schon im zweiten Jahr unterwegs. Sie singen ohne Gage, um älteren Menschen in der Corona-Pandemie eine Freude zu bereiten. Jungbluth ist nach dem kürzlich abgeschlossenen Studium in Koblenz Grundschullehrerin und konnte ihre Kollegin Selina Dohr zum Mitsingen gewinnen.

Im Garten des Seniorenheims sitzen rund 40 Bewohner unter Sonnenschirmen und hören gebannt den Sängerinnen zu. Wolfgang Berg, Leiter des Heims, freut sich über den Besuch: „Die beiden waren schon im letzten Jahr da und es war ein großer Erfolg. Es hat allen Freude gemacht.“ In dem 2018 fertig gestellten Neubau leben 89 Bewohner, insgesamt sind 100 Mitarbeiter da, um die Menschen zu versorgen. „Wir sind froh, dass alle durchgeimpft sind und kamen ohne eine einzige Infektion durch die Zeit“, sagt Berg.

Nachdem die Anlage aufgebaut ist, starten die beiden Sängerinnen mit einem Klassiker: „Wunder gibt es immer wieder“, einem Katja-Ebstein-Hit von 1970. Und schon beginnen die ersten zu schunkeln und zu wippen. Weiter geht es mit „Mein Vater war ein Wandersmann“, „Rote Lippen soll man küssen“ und der „Fischerin vom Bodensee“.  Ein wenig ruhiger wird die Stimmung bei „Ein bisschen Frieden“, jenem Song, mit dem die saarländische Sängerin Nicole 1982 den Grand Prix Eurovision de la Chanson nach Deutschland geholt hat.

Ehrenamt: Janina Jungbluth und Selina Dohr singen
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Für Menschen singen, weil es Freude macht

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Foto: TV/Hans-Peter Linz

Zum Abschluss – und zum Mitsingen – lassen die beiden den Udo-Jürgens-Song „Aber bitte mit Sahne“ erklingen. Die Heimbewohner danken es ihnen mit langem Applaus. Erika Stürmer, Sprecherin des Heimrates stammt aus Wederath. Die 81-Jährige ist begeistert: „Das war wunderschön. Die könnten ruhig öfter kommen. Da kann man mal alles vergessen. Draußen war Sonnenschein und in den Herzen auch. Das hat man gespürt.“

Auch für die beiden Sängerinnen ist es immer wieder ein Erlebnis, vor älteren Menschen zu singen. „Es ist toll, was man von so einem Publikum zurück bekommt,“ sagt Jungbluth – und ihre Mitsängerin ergänzt: „Es ist doch schön, gerade in dieser Zeit älteren Menschen eine Freude zu machen. Und man erhält auch etwas zurück. Es fallen ja so viele Veranstaltungen aus. So können wir den Menschen etwas zurückgeben.“ Im vergangenen Jahr haben die beiden 16 Auftritte in der Region absolviert, meistens – wegen der Corona-Regeln – im Außenbereich. Und auch in diesem Jahr gibt es wieder Termine. „Wir haben 15 Auftritte geplant“, sagt Janina Jungbluth.

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