Gebäude Turmsanierung der Dreiser Kirche wird teuer

Dreis · Die Pfarrkirche St. Martin ist eingerüstet. Die Eindeckung des Dachs und der Turm sind beschädigt. Mehr als 400 000 Euro wird das kosten. Die Messdiener helfen mit einer kreativen Aktion.

 Die Dreiser Kirche wird momentan renoviert. Daher ist sie eingerüstet. Es wird an Turm und Dach wird gearbeitet.

Die Dreiser Kirche wird momentan renoviert. Daher ist sie eingerüstet. Es wird an Turm und Dach wird gearbeitet.

Foto: Christina Bents

Schon von Weitem sieht man das eingerüstete Dach der Pfarrkirche St. Martin in Dreis. Dahinter sind Sanierungsarbeiten im Gange. Vor zwei Jahren ist ein Wasserschaden an der Kirchendecke aufgefallen. Bei den Reparaturarbeiten wurde festgestellt, dass das Schieferdach grundlegend erneuert werden muss.

Sachverständige und die Bistumsarchitektin haben schließlich bei einem Ortstermin das gesamte Dach begutachtet. Pastor Johannes Jaax berichtet: „Dabei wurde festgestellt, dass der Turmhelm erhebliche Schäden aufweist und noch vor dem Kirchendach erneuert werden muss. Die entsprechenden Anträge wurden gestellt und genehmigt.“

Das war aber noch nicht alles. Um die Statik des Glockenturms zu erhalten, muss das Gebälk an einigen Stellen ersetzt werden. Momentan wird die alte Dacheindeckung abgetragen, die Zimmerleute erneuern die Balken. Der Hahn und das Kreuz werden neu angefertigt, weil sie nicht mehr zu reparieren sind. Wo die Balken noch in Ordnung sind, wird schon neu eingedeckt. Bis Ende September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Das finanzielle Gesamtvolumen der Maßnahme ist noch nicht genau zu beziffern. Eine erste Kalkulation, die aber vor den Verteuerungen vieler Materialien gemacht wurde, kam auf eine Summe von 380 000 Euro. Pastor Johannes Jaax: „Für den Schiefer werden wir aufgrund von Corona zusätzliche Kosten von 40 000 Euro haben.“ Das Bistum bezuschusst die notwendigen Sanierungen mit 60 Prozent. Den Rest muss die Kirchengemeinde durch Rücklagen, Spenden und Kreditaufnahme aufbringen.

Die Barockkirche, in der jedes Wochenende und in der Woche mindestens ein Gottesdienst gefeiert werden, ist das Zentrum des Gemeindelebens der Pfarrei. Auch Schul- und Kindergartengottesdienste werden hier gefeiert.  Dafür engagieren sich die Gemeindemitglieder. Es gab einen allgemeinen Spendenaufruf, bei dem schon einige Tausend Euro zusammengekommen sind. „Wir haben an Pfingsten einen Autogottesdienst an der Halle gehalten, der sehr gut ankam und bei dem es ebenfalls erfreuliche Ergebnisse bei der Sonderkollekte für die Renovierung gab“, so der Pfarrer.

Die Messdiener haben sich ebenfalls eine Aktion überlegt, um Geld für die Renovierung des Gotteshauses zu sammeln. Sie organisieren eine Art Tombola, für die sie Lose verkaufen und Preise sammeln. Im August soll die Auslosung der Preise erfolgen. „Das ist die schönste Aktion und zeigt, dass allen in der Gemeinde der Erhalt der Kirche am Herzen liegt“, freut sich Pfarrer  Jaax. Zudem entwickeln der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat momentan Flyer. Sie werden an alle Haushalte verteilt.

Doch auch wenn die Arbeiten am Dach und Turm abgeschlossen sind, gibt es noch weitere Baustellen in St. Martin. Mit einem Außenanstrich, der nötig wäre, kämen weitere 50 000 Euro auf die Kirchengemeinde zu. Der Anstrich wird vom Bistum nicht bezuschusst und müsste alleine von der Gemeinde geschultert werden. „Innen müsste ebenfalls dringend renoviert werden. Schon vor einigen Jahren wurde darüber gesprochen, aber dazu fehlt uns einfach das Geld,“ sagt der Priester. Und: „Das Bistum ist bei Innenrenovierungen sehr zurückhaltend, da die Finanzmittel sehr begrenzt sind und notwenige Baumaßnahmen Vorrang haben. Innenrenovierungen zählen in der Regel nicht zu den notwendigen Baumaßnahmen.“

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