Damit der Bach natürlich fließt

Thalfang · Einst sind Bachläufe kanalisiert geworden, heute werden sie aus Gründen der Ökologie und des Hochwasserschutzes renaturiert. Staatssekretär Thomas Griese überreichte im Thalfanger Rathaus jetzt Förderzusagen des Landes für laufende und vorgesehene Projekte.

 Der Thalfanger Bach im April 2014 vor (links) und nach der Renaturierung (rechts). TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Der Thalfanger Bach im April 2014 vor (links) und nach der Renaturierung (rechts). TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
Damit der Bach natürlich fließt
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Thalfang. Die Verbandsgemeinde Thalfang arbeitet seit mehreren Jahren an der Renaturierung der Bäche im Oberlauf der Kleinen Dhron. Dabei sind beim Thalfanger Bach und beim Hohlbachflößchen zahlreiche Arbeiten schon erledigt.

Bachläufe, die man einst begradigt hatte, sind zurückgebaut, Bepflanzungen vorgenommen, Gewässerrandstreifen angelegt und Furten hergestellt worden, sagt Udo Keuper von den Thalfanger Werken. Zudem ist die Bachsohle durch den Einbau von Substrat erhöht, Bachmäander neu modelliert und ein landwirtschaftliches Nutzungskonzept aufgestellt worden. "Wir können ein Jahr nach den Arbeiten schon eine Auenentwicklung feststellen", sagt Keuper.
Lediglich am Hohlbachflößchen in Richtung Hilscheid sollen noch einige Halbschalen, mit denen der Bach einst begradigt worden ist, zertrümmert werden. Zur zeitlichen Abstimmung sind noch Gespräche mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum notwendig, denn dies soll im Zuge eines laufenden Flurbereinigungsverfahrens erfolgen.

Der Zweck der Renaturierung: Bei starken Regenfällen soll der Wasserabfluss verlangsamt und so die Hochwassergefahr flussabwärts vermindert werden, sagt Keuper. Dhronecken war nach starken Regenfällen besonders von Hochwasser betroffen.
Ortsbürgermeister Detlef Jochem freut sich deshalb über die Renaturierung und die Verminderung der Hochwassergefahr. "Nach 40 Jahren sind wir endlich am Ziel", sagt er. Die Renaturierung komme auch der Wasserqualität und der Ökologie zugute.
Die Renaturierung hat ihren Preis: 1 043 500 Euro kosten die einzelnen Arbeiten, von denen 90 Prozent das Land trägt. Staatssekretär Thomas Griese vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung und Forsten ist nach Thalfang gekommen, um die Bewilligung über die noch ausstehenden 152 200 Euro persönlich zu überreichen. 2013 sind bereits 611 500 Euro, 2014 175 000 Euro vom Land bewilligt worden.

Doch der Staatssekretär hat noch mehr Fördergelder im Rahmen der sogenannten Aktion Blau mitgebracht: Im Bereich Hilscheid sollen für 50 400 Euro im Gebiet Hohlbachflößchen, Allertsbach und Stiefelbach geschädigte Gewässerstrecken neu gestaltet und in einen naturnahen Zustand zurückversetzt werden.
Im Flussgebietsentwicklungskonzept Oberlauf Kleine Dhron soll der Röderbach und der Gothbach renaturiert werden. Die Planungen hierfür kosten rund 100 000 Euro. Und im Bereich Neunkirchen soll noch in diesem Jahr für 41 000 Euro am Wolfsbach eine schadhafte Brücke abgerissen und durch eine Furt ersetzt werden.
Die Furt soll auch der Abfuhr von Holz aus dem Waldgebiet dienen. Für diese drei Projekte bewilligt das Land Zuschüsse in Höhe von insgesamt 172 600 Euro.

Staatssekretär Griese sagt, man wolle mit diesen Vorhaben die Entwicklung der Nationalparkregion vorantreiben. Die Fördergelder des Landes stammen aus dem 2013 eingeführten Wassercent, einer Abgabe, die zweckgebunden beispielsweise für Hochwasserschutz und Renaturierungen eingesetzt werden muss.

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