Damit in der Röhre das Licht nicht ausgeht

Bernkastel-Kues · Die zweite Tunnelröhre durch den Bernkastel-Kueser Burgberg kommt - irgendwann. Zuvor werden bis zu 200 000 Euro unter anderem in eine neue Stromversorgung und neue Beleuchtung investiert.

Bernkastel-Kues. Und plötzlich ging nichts mehr. Nach Auskunft der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich ist im 555 Meter langen Burgbergtunel in Bernkas tel-Kues auch schon einmal die komplette Tunneltechnik ausgefallen. Die Messanlage für das Kohlendioxid aus den Abgasen funktionierte ebenfalls zweitweise nicht. Auch das Notfalltelefon versagte. Die Liste der Störungen ist lang. Und so gravierend, dass nun gehandelt werden soll.
Zwischen 150 000 und 200 000 Euro sollen in die Sicherheit investiert werden. Dank eines mit Diesel betriebenen Notstromaggregats wird nach Ende der Arbeiten die Stromversorgung dauerhaft sichergestellt. Dem war bisher nicht so. Da gab es mehrfach keinen Strom und damit weder Beleuchtung noch Sicherheitstechnik.
Zudem wird es erstmalig eine Fluchtweg- und Orientierungsbeleuchtung im Tunnel geben, der seit 1997 in Betrieb ist. Außerdem werden Teile der Mess- und Leittechnik erneuert.
Nur zwölf Prozent der Gesamtkosten muss der Kreis zahlen. Zwischen 18 000 und 24 000 Euro muss er also aus eigener Tasche finanzieren. Den Rest zahlt das Land. Das hatte im Frühjahr mitgeteilt, 88 Prozent der Kosten für die Modernisierung der Verbindung zwischen dem Moseltal und dem Hunsrück zu übernehmen.
Dieses Versprechen wird vermutlich ein teures Nachspiel haben. Denn durch den Burgberg muss eine zweite Röhre getrieben werden. Weil die Europäische Union das so will. Laut einer EU-Richtlinie müssen nämlich alle mehr als 400 Meter langen Tunnel aus Sicherheitsgründen mit insgesamt zwei Röhren ausgestattet werden. Unabhängig davon, ob es wie in Bernkastel-Kues in 14 Betriebsjahren noch keinen Unfall gab. Unabhängig davon, ob Kommunalpolitiker und Bürger das für sinnvoll halten.
Wie teuer solch ein Bau werden wird, kann und will bisher noch niemand abschließend sagen. Der heutige Tunnel insgesamt 17,5 Millionen Euro gekostet. Als Kosten für die zweite Röhre waren zwischenzeitlich drei Millionen Euro genannt worden. Ob dem so ist, wird sich im Verlauf der Planungen zeigen. Und die laufen nun an. Anfang September wird in einer Sitzung des Kreisausschusses für Wirtschaft und Verkehr mit Vertretern des Landesbetriebs Mobilität über den zusätzlichen Rettungsweg gesprochen.
Egal wie diese Gespräche ausgehen - geht es nach dem Willen des Kreisausschusses, werden die Verbesserungen der Sicherheit im aktuellen Tunnel so ausgelegt, dass sie sich in ein noch zu erstellendes Umrüstungskonzept einarbeiten lassen.

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