Damit Landschaft kein Geheimtipp bleibt

WITTLICH. Ob Wingert-, Mühlen- oder Römerroute: Mit einem Konzept zur Ausweisung und Beschilderung von fünf Routen um Wittlich wollen nicht nur Nordic Walking-Begeisterte einen Baustein zur besseren touristischen Erschließung der Landschaft rund um Wittlich beitragen. Eine Idee, von der viele profitieren können.

Hauke Rath ist Mitglied der Initiativgruppe V im Stadtmarketingverein. Außerdem bietet er bei der Volkshochschule Nordic Walking (NW)-Kurse an, eine Fortbewegung, die Laien gerne als "Gehen mit Stöcken" bezeichnen. So kam die Trendsportart in den Ideenpool für die Kreisstadt, und Wittlich Stadtmarketing lud alle Vereine, die NW anbieten an. Vertreter und Trainer von WTV, PSV, SFC Bombogen und der VHS, die zusammen 300 organisierte Walker und Nordic Walker zählen, setzten sich an einen Tisch. Das Ergebnis sind fünf Routen, orientiert an Angeboten in anderen Städten. Die Strecken wurden alle abgefahren, abgegangen und vermessen. Es wurde auch geprüft, wo eine Beschilderung sinnvoll ist und dazu das grundsätzliche Okay der Stadt eingeholt. Jetzt müssen noch Details besprochen werden wie Wegerecht-Fragen. 5000 Euro wurden der Arbeitsgruppe als Fördermittel in Aussicht gestellt, vielleicht kann auch die Stiftung der Stadt zur Finanzierung beitragen, denn man rechnet mit rund 8000 Euro für die Grundinvestition. Dass die Routen, die von jedermann auch per Rad oder einfach nur zum Wandern genutzt werden können, bei NW-Fans ankommen, davon sind die Mitstreiter überzeugt. "Wir haben traumhafte Wege in alle Richtungen", sagt Jutta Groß-Elsen vom WTV, "Und wir sollten das Potential ausnutzen, das wir haben und beschildern." Karsten Mathar vom Stadtmarketingverein ergänzt: "Wir haben auf drei Schwierigkeitsgrade geachtet und die einzelnen Strecken miteinander vernetzt. Das ist gelungen. Wir erwarten Synergieeffekte für den städtischen und touristischen Bereich, die Hotellerie, den Sportfachhandel. Wittlich wird dadurch noch besser wahrgenommen." Auch die Gastronomie kann profitieren, denn Sport macht bekanntlich hungrig. Was raten die NW-Profis jedem, der sich für das, pardon, Gehen mit Stöcken interessiert? "Unbedingt erst einen Kurs machen", sagt Christa Armbruster vom SFC Bombogen, "Es ist nämlich nicht einfach Spazieren mit Stöcken, sondern da steht viel Sport dahinter. Die richtige Technik ist wichtig." - Und die richtige Ausrüstung: Deshalb kann man in den Kursen der Vereine auch die Stöcke unverbindlich testen, um das richtige Paar zu finden. Hilde Lui vom PSV Wengerohr sagt: "Oft werden ganz falsche Stöcke gekauft. Dabei sind sie genau wie die Schuhe wichtig für die richtige Technik. Dann ist NW ist ein sanfter Ausdauersport, der die Organe widerstands- und leistungsfähiger macht." Also erst Kurs, dann kaufen, raten die drei sportlichen Damen den Interessierten. Jeder sei anschließend erstaunt, wie komplex das Thema NW sei. Nach acht bis zehn Stunden, sei man dann fit. Jutta Groß-Elsen erklärt: "Es geht um ein Automatisieren der Bewegungen im Kopf. Danach kann man anfangen, die Landschaft zu genießen. Dann ist NW auch gut für die Seele." Eine grundsätzliche Bitte haben die Aktiven noch: Hundehalter und Reiter werden um Rücksicht gebeten. Wer sich für NW-Kurse interessiert, wird fündig unter: www.vhs-wittlich.de www.wittlicher-tv.de www.polizeisportverein.de www.neuesausbombogen.de www.sv-luexem.de

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