Damit Trittenheim ein Einzelfall bleibt

Wittlich · Auch nach der Kommunalreform soll der Landkreis Bernkastel-Wittlich aus 107 Gemeinden bestehen. Deshalb bestellt sich Landrat Gregor Eibes Bürgermeister ein, um mit ihnen über Fusionen von Verbandsgemeinden zu sprechen.

 Die Auflösung der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron hat eine Gruppe aus Trittenheim bereits im Karneval zum Thema gemacht – beim Umzug in Schweich. Dorthin wird die Ortsgemeinde zu Beginn des kommenden Jahres wechseln. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Die Auflösung der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron hat eine Gruppe aus Trittenheim bereits im Karneval zum Thema gemacht – beim Umzug in Schweich. Dorthin wird die Ortsgemeinde zu Beginn des kommenden Jahres wechseln. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Wittlich. Waren Sie schon einmal in Welchenhausen? Das ist eine Ortschaft ganz im Norden und am Rand des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Wer da wohnt, weiß die Vorteile zu schätzen, wenn die eigene Heimat zentral liegt. Denn am Ende des Dorfs fängt dort Belgien an. Bestrebungen im Ort, sich dem jenseits der Our gelegenen Oberhausen anzuschließen, gibt es keine. Anders sieht es in mehreren Gemeinden im Landkreis Bernkastel-Wittlich aus. Da gibt es gleich an mehreren Rändern Gemeinden, die sich ihre Zukunft in einem anderen Landkreis vorstellen können. Kommunal Reform

Und es gibt keine Landes- oder Bundesgrenzen, die wie im Fall des Eifelkreises Bitburg-Prüm oder des Landkreises Trier-Saarburg dieses Wechseln nahezu unmöglich machen. Zum neuen Jahr wechselt mit Trittenheim die erste der 108 Gemeinden des Landkreises Bernkastel-Wittlich die Kreiszugehörigkeit. Dieser Wechsel in den Landkreis Trier-Saarburg soll ein Einzelfall bleiben. Das haben Landrat Gregor Eibes und weitere Kommunalpolitiker in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses bekräftigt. Denn Gemeinden aus den Bereichen Morbach oder Thalfang könnten dem Beispiel Trittenheims folgen und ebenso abwandern. Schließlich gibt es in beiden Regionen Bestrebungen, dass weitere Orte wechseln. Im Hunsrück gibt es Gespräche zwischen den Thalfangern und den Hermeskeilern. In der Eifel können sich offensichtlich die Verantwortlichen in der Verbandsgemeinde Daun vorstellen, die Nordgemeinden aus der VG Manderscheid inklusive des heutigen Verwaltungssitzes Manderscheid zu übernehmen. Das möchten die Kreispolitiker jedoch nicht. Denn sie fürchten um den Bestand des Landkreises, wenn an allen Ecken und Enden die Gemeinden davonlaufen. Staatssekretär Jürgen Häfner hat nun den Bernkastel-Wittlichern ein wenig die Angst genommen. In einem Antwortschreiben auf einen Brief des Landrats an den Innenminister führt Häfner aus, dass der Wechsel kompletter Verbandsgemeinden in einen anderen Landkreis nicht geplant sei. Vielmehr sollten innerhalb der Kreise nach Lösungen gesucht werden, wie die Verwaltungsstruktur nach dem Wegfall der Verbandsgemeinden Thalfang, Manderscheid und Kröv-Bausendorf aussehen soll. Landrat Eibes hat eingedenk des Fingerzeigs aus Mainz zu Gesprächen geladen. Sein Motto: "Wir müssen den Laden zusammenhalten." Am Freitag gibt es ein Treffen mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinde Wittlich-Land und Manderscheid. Thalfangs Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo ist eingeladen für den kommenden Dienstag. Nicht dabei sein wird Andreas Hackethal, da der jüngst gewählte neue Bürgermeister von Morbach noch nicht die Amtsgeschäfte übernommen hat. Keinen Termin gibt es bislang für ein Treffen der Bürgermeister der Verbandsgemeinden Kröv-Bausendorf und Traben-Trarbach. Gerade die Kröv-Bausendorfer lehnen eine Fusion strikt ab.

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