Das Bergwerk soll barrierefrei werden

Fischbach · Senioren mit Rollator, Gäste im Rollstuhl: Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sollen sich künftig im Kupferbergwerk wohlfühlen und barrierefrei bewegen können. Der neue Leiter der Einrichtung, Nicolai Bollenbach, hat dazu ein Konzept erarbeitet.

Fischbach. Für das barrierefreie Kupferbergwerk hat es einen Probelauf gegeben. Bewohner des Pro-Seniore-Residenz Kirchenbollenbach waren im Kupferbergwerk zu Gast.
Kritische Stimmen gab es dazu bei einer Gemeinderatssitzung. Ortschef Michael Hippeli und Nicolai Bollenbach hatten die Planung präsentiert. Der unmittelbare Bereich des "Erbstollens", der auf der Höhe der Talsohle in das Bergwerk führt, soll besser begehbar gemacht werden. Weitere bauliche Maßnahmen sind notwendig. Einige Ratsmitglieder verlangten Daten zu den sinkenden Besucherzahlen und eine Marktanalyse, die darlegen soll, ob sich die geplanten Investitionen überhaupt lohnen.
"Wir sind mit den Fachverbänden in Kontakt und stehen mit der Landesbeauftragten für barrierefreien Tourismus in Verbindung. Wir wollen das Ganze richtig gut machen, auf solide Füße stellen. Natürlich gibt es da noch viele offene Fragen, auch mit Blick auf die Finanzierung: Wir brauchen Fördermittel und müssen dafür die richtigen Quellen anzapfen", sagt Ortschef Hippeli." Der Fischbacher ist zuversichtlich: "Die Basis fürs Projekt ist im Gemeinderat vorhanden."
Man wolle Bestehendes nutzen, zum Beispiel den Eingangsbereich mit relativ geringem Aufwand barrierefrei und attraktiver gestalten: "Wir wollen keine Traumschlösser bauen. Für mich zählt nur das Kosten-Nutzen-Verhältnis", betont Hippeli. Zurzeit beschäftige man sich mit der Frage, ob Teile des Erbstollens schon jetzt für Menschen mit Einschränkungen geöffnet werden sollten, oder ob man abwartet, bis die Gesamtmaßnahme steht: "Was einfach geht, könnten wir direkt umsetzen. Zum Beispiel Infotafeln mit Blindenschrift versehen."
Besucherzahlen wie im Vorjahr


Die Besucherzahlen bewegten sich im Bereich der Vorjahresstatistik. Bis Ende Juli 2011 waren rund 10 500 Gäste im Bergwerk: "Und das, obwohl wir im Januar und Februar erstmals geschlossen hatten." Kindergeburtstage, spezielle Führungen, Autorenlesungen, Kulturveranstaltungen im Bergwerk: "Bei uns tut sich was. Und diese Angebote kommen an, ohne dass sie großartig beworben werden", freut sich Hippeli. So soll das Kupferbergwerk künftig auch ein außerschulischer Lernort sein, ein "Klassenzimmer unter Tage".
Nächster Termin ist das Bergwerksfest mit Mittelaltermarkt und der Kupferschmelze vom 1. bis 3. Oktober. Bergleute, Ritter, Händler, Spielleute und Gaukler lassen das Mittelalter lebendig werden.red

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