Verkehr Ortsdurchfahrt Veldenz: Laut, kaputt und gefährlich

Veldenz · Das Betonsteinpflaster in der Ortsdurchfahrt Veldenz ist marode. Die Anwohner leiden zudem unter dem Lärm. Ortsbürgermeister Norbert Sproß drängt auf eine Sanierung. 

 Die Veldenzer Ortsdurchfahrt weist, wie Ortsbürgermeister Norbert Sproß zeigt, größere Verwerfungen auf. Das ist vor allem für Fahrrad- und Motorradfahrer gefährlich. Darauf weisen Verkehrsschilder hin. 

Die Veldenzer Ortsdurchfahrt weist, wie Ortsbürgermeister Norbert Sproß zeigt, größere Verwerfungen auf. Das ist vor allem für Fahrrad- und Motorradfahrer gefährlich. Darauf weisen Verkehrsschilder hin. 

Foto: Ilse Rosenschild

Wer nach Veldenz fährt, fühlt sich in vergangene Zeiten versetzt, nicht nur wegen des Schlosses, das im zwölften Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, und der Villa Romana aus der Römerzeit. Im Ort, der früher Hauptsitz der gleichnamigen Grafschaft war, ist viel historische Bausubstanz vorhanden. Auf den ersten Blick passt auch das Pflaster in der Ortsdurchfahrt ins Bild.

Doch die Einwohner sind dennoch nicht froh mit dem Straßenbelag, der sich als Betonsteinpflaster auf ihrer Durchgangsstraße, der Kreisstraße 88 befindet. „Das Abrollgeräusch ist sehr laut“, sagt Ortsbürgermeister Norbert Sproß. Der Lärm sei immens. Messungen hätten immerhin 4000 Fahrzeugbewegungen am Tag ergeben. „Wir fühlen uns wie auf der Autobahn ausgesetzt“, schildert Jörg Bauer, dessen Haus unmittelbar an der Hauptstraße steht.

Und: „Wir fühlen uns im eigenen Haus nicht mehr wohl.“ Wenn in der Küche das Fenster gekippt sei, könne man sich nicht mehr normal unterhalten. Beim Schlafen brauche er keinen Wecker. Bauer: „Ab 6 Uhr morgens wird Schlafen zum Erlebnis.“ Zudem sei die Straße mit den Jahren durch entstehende Unebenheiten und Ausspülungen immer lauter geworden.

 Foto: Ilse Rosenschild

Foto: Ilse Rosenschild

Foto: Ilse Rosenschild

Nicht allein die Lautstärke treibt Ortsbürgermeister Norbert Sproß mit Blick auf die Straße um: „Das Pflaster ist an manchen Stellen völlig verschoben, so dass Zweiradfahrer gefährdet sind.“ Die Straße sei vom Veldenzer Rathaus in Richtung Gornhausen „derartig verfahren, dass die Abflussrinne, die aufgrund der engen Situation in der Mitte“ verläuft, nicht mehr funktionsfähig sei. Dadurch würden auch Häuser, die unmittelbar an der Straße stehen, verunreinigt. Aus seiner Sicht ist eine Sanierung vom Beginn des Ortes aus Richtung Mülheim bis zur Einmündung der K 89 Richtung Burgen erforderlich.

Die Straße – und damit auch das Pflaster – sei bereits 1988 gemacht worden. Vor vier, fünf Jahren sei die K 88 von Veldenz bis zur Gemarkungsgrenze Richtung Morbach sowie die Kreisstraße Richtung Gornhausen neu geteert worden. Dabei seien zahllose Lastwagen durch Veldenz gefahren. Das habe laut Sproß der Ortsdurchfahrt den Rest gegeben.

Wie dringend ist denn die Sanierung? Immerhin gibt es ein Warnschild mit dem Hinweis „Schlechte Wegstrecke“ und „Tempo 30“, dass die Verkehrsteilnehmer warnt. Trotzdem drängt der Ortsbürgermeister auf rasche Abhilfe.

Sproß setzt sich auch für eine bessere Beschilderung aus Richtung Morbach ein. Schwerlastfahrzeuge, insbesondere 40-Tonner, die von Morbach zur Mosel herunterfahren und die ab der Abzweigung Gornhausen nicht weiter fahren dürfen, haben keine Möglichkeit zu wenden und kämpfen sich durch jede Haarnadelkurve. Sproß weiter: „Sie fahren auch die Bankette kaputt.“

In der Kreisverwaltung, in deren Zuständigkeit die K 88 fällt, schätzt man den Straßenzustand ähnlich ein wie der Bürgermeister. „Die K 88 in der Ortsdurchfahrt Veldenz ist in einem ziemlich schlechten Zustand“, schreibt Monika Scheid aus der Pressestelle der Kreisverwaltung auf Volksfreund-Anfrage. Allerdings, so heißt es aus der Kreisverwaltung, die Abflussrinne funktioniere weitgehend noch. Die K 88 sei 2018 in das mittelfristige Kreisstraßenprogramm aufgenommen worden und die Strecke habe die höchste Priorität bekommen. Im Oktober vergangenen Jahres fand bereits ein Ortstermin mit Vertretern des Landesbetriebs Mobilität (LBM) und der Kreisverwaltung statt. Da auch die Werke der Verbandsgemeinde den Kanal neu verlegen müssen, soll ein weiterer Ortstermin stattfinden. Ziel sei es, im Jahr 2021 mit dem Ausbau zu beginnen. Das Betonsteinpflaster sei im Übrigen in den 1980er Jahren auf Wunsch der Ortsgemeinde Veldenz verlegt worden. Auf einer Länge von ein paar Metern haben Mitarbeiter der Straßenmeisterei inzwischen in Eigenleistung saniert und dabei das Pflaster entfernt. Dort habe eine besondere Gefährdungssituation bestanden.

Das Betonsteinpflaster in der Ortsdurchfahrt Veldenz ist marode und laut.
Foto: TV/Schramm, Johannes

Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt rechnet der Kreis  mit Kosten in Höhe von 450 000 Euro. Die genaue Länge des Streckenabschnitts steht noch nicht fest, da das Vorhaben noch mit den Werken der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und der Ortsgemeinde Veldenz abgestimmt werden muss, sagt Monika Scheid.

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