Natur Der große Komposthaufen verschwindet

Das DRK-Sozialwerk schließt zum Jahresende die Grüngutsammelstelle auf dem Wehlener Plateau. Der Grund sind vor allem verschärfte Auflagen. Unter anderem müsste das Gelände eingezäunt und bewacht werden.

 Gruenschnitt Gruenschnittannahmestelle Bernkastel_kues DRK Deutsches Rotes Kreuz. TV-Foto: Klaus Kimmling

Gruenschnitt Gruenschnittannahmestelle Bernkastel_kues DRK Deutsches Rotes Kreuz. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Volksfreund/klaus kimmling

Bernkastel-Kues Wer gleich zu Beginn des kommenden Jahres Grünschnitt, Sträucher oder Äste das Wehlener Plateau fährt, vor verschlossener Tür stehen. Der Grund: Der Betreiber, das DRK-Sozialwerk schließt die Grünschnitt-Sammelstelle zum Jahresende. Der Vertrag mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) wird nach Auskunft von Volker, dem Leiter des vom Sozialwerk betriebenen Cusanus-Hofguts, nicht verlängert.

Das hat auch aber längst nicht nur mit dem neuen Namen zu tun. Solche Anlagen heißen in Zukunft Grüngut- und Biogutsammelstelle. Neben Rasenschnitt, Sträuchern und Ästen werden dort dann auch die Biotüten gesammelt, die die Bürger ab dem neuen Jahr verwenden können (der TV berichtete).

Es sind aber in erster Linie verschärfte Auflagen, die das DRK-Sozialwerk zur Aufgabe der Anlage bewegen. Emmrich zählt sie auf. Unter anderem müsse die Anlage eingezäunt werden und der Platz müsste während der Öffnung bewacht sei. Alleine dadurch entstünden Kosten die höher seien als die Einnahmen. Der bürokratische Aufwand werde auch viel höher, sagt Emmrich. So müssten gewerbliche Nutzer Formulare ausfüllen. Außerdem werde das DRK-Sozialwerk viel stärker in Haftung genommen, wenn etwas nicht so laufe, wie es die Nutzerordnung vorsehe.

Derzeit kommen pro Jahr 4000 bis 5000 Kubikmeter Material. Alles kommt auf einen großen Haufen und wird regelmäßig geschreddert. Der Kompost wird auf den vom Sozialwerk bewirtschafteten Flächen verwendet. Dafür bekommt das Sozialwerk Geld vom Zweckverband. In Zukunft, so Emmrich, müssten Rasenschnitt und Baumreste getrennt in Containern gelagert werden, der Bioabfall ist ebenfalls gesondert zu lagern. Das besondere Problem dabei. Das DRK-Sozialwerk produziert selbst Lebensmittel. Zwischen Produktionsstätte und Biogutsammelstelle müsse ein großer Abstand liegen, sagt Emnrich.

Es habe Gespräche mit der Leitung des DRK-Sozialwerkes gegeben, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Dabei seien ihm unter anderem diese Gründe genannt worden. Die Anlage sei die zweitgrößte ihrer Art im Kreis Bernkastel-Wittlich. „Das Risiko würde jetzt komplett auf den Betreiber übertragen. Das DRK-Sozialwerk kann die Bedingungen gar nicht erfüllen“, sagt Port. Seine Befürchtung: „Es wird einen Mülltourismus geben.“

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