Das Ehrenamt stemmt's: Bad in Alf öffnet bald

Ihre Freibäder sind ein Pfund, mit dem Gemeinden in der Tourismuswerbung wuchern können. Doch sie zu erhalten wird zunehmend zur Herausforderung - ein Beispiel-Blick nach Alf.

 Bald führt die Leiter ins Wasser: Wolfgang Hönnicke (links) vom Förderverein Freibad Arrastal und Schwimmmeister Martin Wolter bringen das gereinigte Alugestell am Beckenrand an. Foto: David Ditzer

Bald führt die Leiter ins Wasser: Wolfgang Hönnicke (links) vom Förderverein Freibad Arrastal und Schwimmmeister Martin Wolter bringen das gereinigte Alugestell am Beckenrand an. Foto: David Ditzer

Alf. (dad) Gute Nachrichten für alle Freibadfreunde: Am Samstag, 1. Mai, 10 Uhr, öffnet das Alfer Freibad Arrastal seine Pforten für eine neue Badesaison. Fleißige Helfer des Fördervereins bringen Becken und Liegewiese derzeit unentgeltlich auf Vordermann. Mit Hilfe von Spenden soll sogar eine neue Attraktion fürs Nichtschwimmerbecken her.

Doch auch ein altbekanntes Problem nehmen Bad, Verein und umliegende Gemeinden mit in die neue Saison: Wie soll je die dringend nötige Grundsanierung gelingen? In diese Frage kommt neue Bewegung.

Es zischt und spritzt, der Hochdruckreiniger brummt, schwarze Brühe ergießt sich in einen Abfluss nahe dem Nichtschwimmerbecken: Winterdreck. Er klebt an Aluleitern, die Wolfgang Hönnicke an den Beckenrand schiebt, Martin Wolter hält die Wasser speiende Reinigerpistole drauf. Wolter ist Schwimmmeister des Freibads Arrastal. In einer Arbeitspause sagt er: "Entgegen anderslautenden Gerüchten öffnet das Freibad Arrastal auch in diesem Jahr wieder."

Manchmal rätseln er und Hönnicke, Kassierer des Fördervereins Freibad Arrastal, wie Schließungsgerüchte entstehen. 20 000 Besucher strömten im vergangenen Jahr ins Bad. Der Plan war immer, den Betrieb auch in diesem Frühjahr fortzusetzen. Es soll sogar eine Neuerung geben, erzählt Hönnicke: "Wir wollen einen Kraken fürs Nichtschwimmerbecken - ähnlich wie im Moselbad Cochem." 1500 Euro wird das Spielgerät wohl kosten.

Um das Geld aufzutreiben, hat der Förderverein, Betreiber des Bades, eine Spendenaktion initiiert. Ohne dessen rührige Mitglieder wäre das Freibad Arrastal in der Tat im Jahr 2002 dichtgemacht worden. Grund: Becken und Technik des 29 Jahre alten Bades waren und sind völlig überaltertDoch für die nötigen Sanierungsarbeiten fehlte - das ist im Arrastal kaum anders als in anderen Freibädern - das Geld. Dabei hatte Landesinnenminister Karl Peter Bruch im Jahr 2006, zum 25. Geburtstag des Bades, schon Fördergelder aus Mainz in Aussicht gestellt, wenn es den umliegenden Gemeinden gelänge, den Restbetrag gemeinsam zu stemmen. Das gelang nicht.

Zwei Millionen Euro sollte die Grundsanierung kosten, so die Schätzung. Der Förderverein Freibad Arrastal, unterstützt von der Stiftung Lotto Rheinland-Pfalz, erschließt indes neue Geldquellen für seine Arbeit: Für ein Benefizkonzert am 16. Oktober, 20 Uhr werden die Mainzer Hofsänger in die Zeller Schwarze-Katz-Halle kommen.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter www.freibad-alf.de

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