Das Ende der Kultur & Kur naht

ZELTINGEN-RACHTIG. (cb) Der Weg für eine Neuaufstellung der touristischen Organisationen in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und in der Stadt Bernkastel-Kues ist frei.

Die Kultur & Kur GmbH, die derzeit von Stadt und Verbandsgemeinde getragen wird, stellt zum 31. Dezember 2006 den Betrieb in ihrer jetzigen Form ein. Der VG-Rat hat dies in seiner Sitzung in Zeltingen-Rachtig beschlossen. Die Kündigung kam aber nicht überraschend. Es gab vorher eine Vielzahl von Gesprächen mit Vertretern der Stadt. Der Stadtrat hat die Kündigung auch bereits zustimmend zur Kenntnis genommen. Hintergrund der Auflösung des Gesellschaftsvertrages sind die Diskussionen um den Fortbestand der Mosel Festwochen, die bisher von der Kultur & Kur GmbH organisiert werden. Das wird auch noch 2005 so ein. Derzeit wird aber intensiv über neue Trägermodelle für die Mosel Festwochen nachgedacht. Sollte es zu keiner Lösung auf großer Ebene kommen, die beispielsweise von der Stadt Trier und dem Kreis Cochem-Zell mitgetragen und damit auch mitfinanziert wird, ist daran gedacht, die Mosel Festwochen in abgespeckter Form in Bernkastel-Kues und der engeren Region weiter zu führen. Alle Fraktionen stimmten dieser Vorgehensweise grundsätzlich zu. Trotzdem kam es zu keiner einvernehmlichen Abstimmung. Die SPD stimmte gegen den Beschluss. "Wir müssen dagegen stimmen, obwohl wir für die Auflösung der Kultur & Kur GmbH sind", erläuterte Josef Knieps. Der ursprüngliche Beschlussvorschlag beinhaltete den Ausstieg der VG aus der Gesellschaft und die Anweisung an deren Geschäftsführer, für das Jahr 2006 keine kostenwirksamen Aktivitäten bezüglich der Mosel Festwochen zu entwickeln.SPD lehnt Antrag ab

"Ich tue mich schwer, diesen Schatz aufs Spiel zu setzen", warf Dirk Richter (FDP) ein. Die Mosel Festwochen seien ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt und die Region. Er hege die Befürchtung, dass die Intendanz der Mosel Festwochen, in Person von Hermann Lewen, nach Trier wechsele. "Deshalb sollte der Beschluss das erklärte Ziel enthalten, die Mosel Festwochen auf eine breitere Basis zu stellen", forderte Richter. Dies lehnte die SPD aber ab. Der ursprüngliche Antrag sei klar und deutlich formuliert, sagte Josef Knieps. Durch den Zusatz werde die Aussage "verwischt". "Es gibt bei uns die Angst, auf eine Verpflichtung festgelegt zu werden, die am Ende allein die VG und die Stadt finanziell belastet", sagte er auf TV -Anfrage. Alle anderen Fraktionen sahen diese "Verwischung" nicht. Der Appell an die SPD, den Beschluss mitzutragen, fruchtete allerdings nicht.

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