Das ist mein Weg

"Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt der "Neue" in Maria Grünewald. Michael Puhl arbeitet seit acht Wochen in der Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. Für die TV-Leser spricht er über Vergangenes und Zukünftiges.

 Michael Puhl ist der neue Leiter in Maria Grünewald, steckt tief in seiner neuen Arbeit und hat doch immer ein offenes Ohr für die ihm anvertrauten Menschen. TV-Foto: Werner Klein

Michael Puhl ist der neue Leiter in Maria Grünewald, steckt tief in seiner neuen Arbeit und hat doch immer ein offenes Ohr für die ihm anvertrauten Menschen. TV-Foto: Werner Klein

Wittlich. "Hallo Herr Puhl" rufen Kinder und Jugendliche dem neuen Leiter auf dem Grünewaldgelände zu, begrüßen ihn mit Handschlag. Im Gegenzug bekommen sie ein freundliches Lächeln und einige aufmunternde Worte mit auf den Weg.

Ohne Übertreibung: Puhl strahlt Sympathie aus und macht seinem Gegenüber eine offene, freundliche Kommunikation leicht.

Der in Püttlingen geborene, in Saarwellingen aufgewachsene Michael Puhl wurde sehr früh durch Messdienerzeit und Jugendarbeit in den Pfarrgemeinden St. Blasius und St. Pius geprägt. Nach Schule und dem Besuch des Max-Planck-Gymnasiums in Saarlouis studierte er zunächst drei Semester Jura.

"Angeregt durch einen Jugendpfleger und nach reiflichen Überlegungen brach ich das Jurastudium, zum Schrecken meiner Familie, ab. Ein sechsmonatiges Praktikum in der Caritaseinrichtung Haus Christopherus' in Wallerfangen war das berufliche Schlüsselerlebnis. Hier erkannte ich: Das wird mein Weg", erzählt Puhl.

Er war überzeugt, dass er sich zukünftig im Bereich der sozialen Arbeit zu Hause fühlen würde. Puhl begann 1992 in Siegen mit einem Modellstudiengang Sozialarbeit-Sozialpädagogik, verbunden mit dem Universitäts-Studiengang Diplompädagogik unter Einbeziehung der Praxis und erlangt zwei Diplomabschlüsse.

Er machte sein Anerkennungsjahr im Saarland, zog nach Gießen, arbeitete bei einem evangelischen Träger (Stiftung Arnsburg, Gießen) im stationären Gruppendienst, wird nach 18 Monaten freigestellt, um die Entwicklung der Jugendarbeit zu erörtern.

Puhl konstruiert Hilfsangebote, konzipiert betreutes Wohnen, eröffnet 2001 eine Jugendhilfestation und wird deren Leiter. Sein absolut flexibles Konzept, die Einbeziehung der Eltern, führte zum "Arnsburger Elterntraining".

Doch wie kommt Michael Puhl nach Maria Grünewald? "Ich bewarb mich auf eine Stellenanzeige in der Zeitung. Meine Frau und ich wollten näher bei unseren Familien im Saarland sein. Dann ging alles sehr schnell. Meine Frau ist Biologie- und Physiklehrerin. Sie wird ab dem neuen Schuljahr in Schweich unterrichten", sagt Puhl. Sie kennen beide Mosel und Eifel, freuen sich darauf, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Freizeit, Hobbys? "Lesen ist für mich die absolute Entspannung, ja und Bergwandern. Klarinette spielen in einem Orchester könnte mich wieder begeistern", erklärt Puhl. Vom Können des Jugendorchesters Lüxem zu seiner Amtseinführung war er angenehm überrascht. Ebenso von der Herzlichkeit, der Offenheit, der Mitmenschlichkeit in den vergangenen Wochen.

Schnell ist der Achtunddreißigjährige wieder bei seiner zukünftigen Arbeit, die ihn vor große Herausforderungen, strukturelle Veränderungen stellen wird.

Er weiß ein starkes, gut eingespieltes Team hinter sich, ist sich der Bedeutung des angetretenen Erbes bewusst und will in offenen Diskussionen, in transparenten Prozessen viele Mitarbeiter mit auf den Weg nehmen. "Ich bin für die Menschen da, die ich vertrete", sagt der neue Leiter von Maria Grünewald, Michael Puhl.

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