Das macht einen dicken Kopf

Welcher Weintrinker kennt das nicht: Nach einer feucht-fröhlichen Feier hat's einen am nächsten Tag erwischt: Kopfweh und Kater. Und stets hört man den Satz: "Der Wein war schlecht." Alle möglichen Erklärungen werden herangezogen.

"Der Wein war zu süß", heißt es besonders oft. Das ist natürlich purer Unsinn. Sonst müsste man ja von Kuchen oder einer leckeren Süßspeise auch Kopfschmerzen bekommen. Sicher, es gibt Stoffe im Wein, die nicht jeder gut vertragen kann: Schwefel zum Beispiel, Acetaldehyd, Fuselöle oder Histamine. Letztere sind biogene Amine, die auch im Käse enthalten sind. Ein Weinchemie-Professor sagte einmal: Es gibt ein Gift im Wein, das fast immer für das Unwohlsein verantwortlich ist. Und das ist der Alkohol. Schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift. Salz ist auch Gift, dann nämlich, wenn man zu viel davon zu sich nimmt. Und beim Alkohol verhält es sich ebenso. Ein dicker Rotwein mit 14 Prozent Alkohol ist sicher eher in der Lage, einem einen dicken Kopf zu bescheren, als ein leichter Mosel-Kabinett mit nur acht Prozent Alkohol. Ein anderes Phänomen, das zwar wissenschaftlich noch nicht untermauert ist, aber dennoch eine Rolle spielt, ist sicher die Situation, wann und wie ich Wein trinke. Ich bin überzeugt: Wein zu trinken in einer fröhlichen und geselligen Runde, ist "gesünder" als allein zu Hause mit Alkohol den Alltagsfrust herunterzuspülen. Winfried Simon

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