Das Moselufer soll schöner werden

Bernkastel-Kues/Neumagen-Dhron · Mit Hilfe des Programms Historische Stadt sollen Bernkastel und Neumagen-Dhron weiter aufgewertet werden. Die Umgestaltung des Moselufers steht in beiden Orten auf der Agenda. In Bernkastel sollen darüber hinaus die Burg Landshut und der Klostergarten umgestaltet werden.

Bernkastel-Kues/Neumagen-Dhron. Die Städtebauförderung, die seit Anfang der 70er Jahre existiert, hat in vielen Städten einiges bewegt.
So wurde in Bernkastel der heute beliebte Karlsbader Platz von seiner Hinterhofatmosphäre befreit. In Neumagen-Dhron wurde die Ortsdurchfahrt ausgebaut. Doch das Förderprogramm soll auslaufen - in Bernkastel Ende 2012, in Kues Ende 2013 und in Neumagen-Dhron spätestens 2014.
Damit die Städte danach nicht ins Nichts plumpsen, hat das Land Anschlussprogramme aufgelegt. Eins von ihnen nennt sich Historische Stadt und ist für Orte mit historischem Kern gedacht. Für Bernkastel und Neumagen-Dhron wollen die Räte demnächst die Aufnahme beantragen (siehe Extra).

Zielgruppe private Hausbesitzer: Wichtiges Ziel in beiden Orten: Private Hausbesitzer sollen mit Hilfe des neuen Programms dazu gebracht werden, ihre Häuser zu modernisieren. Willi Herres, Ortsbürgermeister von Neumagen-Dhron, sagt: "Wir haben hier jede Menge denkmalgeschützter Häuser. Die Besitzer können bei einer Renovierung von erhöhten Abschreibungen und Zuschüssen profitieren." Laut Verwaltung stehen allein 20 alte Häuser im Ortskern leer.
Für Bernkastel-Kues rechnet die Verwaltung ebenfalls mit 20 Sanierungsmaßnahmen und ebenso vielen Dachstuhlerneuerungen.
So weit die Privaten. Was soll von öffentlicher Seite her mit Hilfe des Programms Historische Stadt passieren?

Projekte in Bernkastel: In Bernkastel stehen vier sogenannte Leuchtturmprojekte auf der Agenda. Nummer eins ist das Moselufer. Bislang gibt es nur grobe Überlegungen, doch klar ist: Aus dem ungeordneten Nebeneinander von parkenden und fahrenden Autos, Fußgängern und Radlern ohne jegliches Grün soll ein attraktiveres und geordneteres Gelände werden, das es Spaziergängern ermöglicht, das Ufer zu nutzen.
Auch an der Burg Landshut soll einiges passieren. Ziel ist es, Besuchern die neuesten römischen Funde anschaulich zu präsentieren und das bestehende Restaurant auszubauen. Damit die Burg stärker genutzt werden kann, muss sie laut einem Gutachten besser per Straße und über einen barrierefreien Weg zu erreichen sein. Zudem werden mehr Parkplätze benötigt.
Ein weiteres Projekt ist der Umbau der ehemaligen Weinbauschule am Gestade. Das Gebäude steht immer noch zum Verkauf. Aus der Idee einer Investorengruppe, dort ein Wellness-Hotel einzurichten, wurde nichts. Die Stadt hofft immer noch auf eine altstadtverträgliche Nutzung und will Investoren mit dem Förderprogramm locken.
Eine alte Idee soll wieder belebt werden: Die Nutzung des einstigen Klostergartens in der Mandatstraße. Er ist in kirchlicher Hand und derzeit zugewachsen. Ziel ist es, den Garten zu einem Treffpunkt für Altstadtbewohner und Gäste werden zu lassen.
Projekte in Neumagen-Dhron: Großes öffentliches Projekt in Neumagen-Dhron ist die Umgestaltung des Moselvorlands um das Römerschiff herum. Dort sollen eine Flanierfläche für Fußgänger und Parkflächen entstehen. Zudem soll der Eingangsbereich der Kirche zu einem Platz umgestaltet werden. Es ist laut Rainer Blasius von der VG-Verwaltung geplant, dafür als Garten genutzte Flächen miteinzubeziehen. Unter ihrer Oberfläche werden Teile des römischen Kastells vermutet, die ausgegraben und in eine Platzgestaltung integriert werden könnten. Außerdem sollen in Neumagen-Dhron einige enge Gassen zur Mosel hin zwischen Römerstraße und Moselstraße ausgebaut werden.Extra

 Immer noch zu haben: die Weinbauschule in Bernkastel-Kues. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Immer noch zu haben: die Weinbauschule in Bernkastel-Kues. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Beim Neumagen-Dhroner Gemeinderat steht der Antrag auf Aufnahme in das Programm Historische Stadt in der Sitzung am kommenden Dienstag, 17 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses auf der Tagesordnung. In Bernkastel-Kues befasst sich der Stadtrat in seiner Sitzung einen Tag später ab 18 Uhr in der Güterhalle mit dem Thema. mai

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