Die Trennlinie ist scharf und zieht sich quer durch alle sozialen Gruppen - unabhängig von Einkommen, Alter, Bildung oder Geschlecht. Zahlenmäßig halten sich Narren und solche, die es niemals werden wollen, in etwa die Waage. Ein Blick in den Terminkalender der Redaktion zeigt: Im Moment dominieren die zuerst genannten das wochenendliche Geschehen. Ganz egal wie man zum Karneval steht: Er ist ein Phänomen der Massenkultur, an dem man auch lokaljournalistisch einfach nicht vorbei kommt. Da sich bei den Sitzungen und den noch kommenden Umzügen sehr viele Menschen an sehr vielen Orten engagieren und sich deren Aktivitäten auf ein paar Wochen im Jahr beschränken, ist es zudem ein Phänomen, dass nicht nur massenhaft, sondern wenn, dann auch massiv auftritt. Für die lokalen Zeitungsmacher, die stets alle Narren und auch alle Nicht-Narren im Auge haben, ergibt sich daraus eine große Herausforderung. Denn natürlich gibt es - außer am Wochenende vor Rosenmontag - auch noch einiges aus der Region, was Menschen jenseits des Karnevals interessiert. Das Ergebnis kann nur ein Kompromiss sein. Das bedeutet, dass wir für die Narren - um möglichst aktuell deren umfängliches Engagement abbilden zu können - Sitzungen besuchen und in kompakter Form mit Bild davon berichten. Den Karnevalisten ist das manchmal zu wenig. Den Nicht-Karnevalisten, für die wir durch diese Vorgehensweise stets auch Seiten ohne Narretei in den Lokalteilen haben, ist schon diese Menge an närrischem Treiben zu viel.

Was bleibt? Ich bitte beide Seiten um Verständnis für die jeweils andere und verspreche, dass alle Kollegen ihr Bestes geben, um auch an den karnvelistischen Wochenenden eine Zeitung zusammenzustellen, in der Narren und Nicht-Narren interessante Themen finden.