Das Parken bleibt erst einmal kostenlos
Wittlich · Gute Nachricht für Autofahrer: Seit zwei Jahren ist samstags auf städtischen Plätzen und Straßen das Parken kostenlos. Außerdem gilt für Gratis-Tickets an Wochentagen die Verlängerung von 30 auf 60 Minuten am Schlossplatz und in der Karrstraße. Die SPD scheiterte nun im Stadtrat mit dem Antrag, diese Regelung abzuschaffen. Auch andere Fraktionen sehen Handlungsbedarf.
Wittlich. 2475 Parkplätze gibt es in Wittlich nebst Stadtteilen. Rund 1500 davon sind zentrumsnah. 225 davon sind gebührenpflichtig. 71 000 Euro Verluste macht die Stadt damit im Jahr, denn sie nimmt nicht nur über Parkgebühren Geld ein, sondern investiert in Reinigung, Instandhaltung und auch Pflege des Grüns. Mit diesem Minus können die Räte auch deshalb bisher gut leben, da diese Stellflächen als großes Plus im Kampf um Kunden gelten. Deshalb war die Aufregung groß, als Bürgermeister Joachim Rodenkirch in seiner Haushaltsrede 2010 bemerkte, dass die Stadt mit "moderaten Parkgebühren" ein Einnahmepotenzial von 500 000 Euro im Jahr hätte. Die Geldquelle allerdings wurde nicht angezapft. Im Gegenteil: In Wittlich wurde das Gratis-Parken ein Jahr zuvor ausgeweitet. Das war nach Ansicht der SPD eine Fehlentscheidung: Dehalb hatte sie gefordert, das kostenfreie Parken am Samstag wieder rückgängig zu machen und ebenso die Gratis-Tickets von einer Stunde auf dem Schlossplatz und in der Karrstraße wieder auf eine halbe Stunde zu reduzieren (der TV berichtete). Zur Begründung führte der stellvertretende Fraktionschef Ralf Dörrenbächer an, dass sich die Regelung nicht bewährt habe. Viele Parkplätze würden nach Änderung der Regeln von Dauerparken besetzt.
Missstand erkannt - Missstand gebannt? Nein. Zwar konnten sich der Argumentation der SPD weite Teile des Rats anschließen, den Antrag der Sozialdemokraten wollten sie gleichwohl nicht unterstützen. Stattdessen soll das Gratisparken im Rahmen des neuen Parkkonzepts neu geregelt werden.
Diesen Vorschlag hatte CDU-Fraktionschefin Elfriede Meurer im Rahmen ihrer Haushaltsrede gemacht. Wann es dieses neue Parkkonzept gibt, war in der Sitzung nicht zu erfahren.
"Rausgeworfenes Geld"
Mitte dieses Jahres hatte es in der Synagoge ein Expertenvortrag vor Debattenbeginn über die Bewirtschaftung des ruhenden Verkehrs gegeben. Der hatte den Wittlichern einen Rat mit auf den Weg gegeben: Wenn die Kundenfrequenz im Zentrum erhöht werden soll, seien steigende Parkgebühren nicht hilfreich. Aber ohne Konzept sei Parkraumbewirtschaftung "rausgeworfenes Geld."
Inzwischen hat ein Kölner Planungsbüro den Auftrag bekommen, die Parksituation in der Wittlicher Kernstadt zu untersuchen (der TV berichtete).
Ziel dieser Analyse ist jedoch kein Parkraumkonzept. Es geht vielmehr darum, den Nachweis zu erbringen, dass im Rahmen des Rathausbaus auch eine Tiefgarage mit Stellplätzen für Behördenmitarbeiter errichtet werden kann.
