Gesellschaft Reiterstübchen in Bernkastel-Kues stellt Betrieb ein: Zu wenig Umsatz

Bernkastel-Kues · Gäste kritisieren die Schließung des Cafés des DRK-Sozialwerks in Bernkastel-Kues: Es ist eine Alternative in Aussicht.

Die Meldung habe eingeschlagen wie eine Bombe, sagt Hermann Josef Schuh. Damit meint der Bernkastel-Kueser die Schließung des „Reiterstübchens“ auf dem Gelände des DRK-Sozialwerks auf dem Wehlener Plateau. Schuh spricht von einem „netten kleinen Café“, das den wenige Meter entfernt wohnenden Menschen mit Behinderungen genauso wichtig sei, wie Wanderern, Patienten der Kurkliniken und Mitgliedern des Seniorenkreises, dem er angehöre. Nicht zu vergessen die Leute, die die Reitanlage, Halle und Freiplatz  nutzen.

Man habe sich in dem Gastraum mit dem Blick auf die Pferdesportanlagen immer gut aufgehoben gefühlt. „Fast wie zu Hause“, sagt Schuh. Für die gastronomische Betreuung habe liebevoll ein älteres Ehepaar gesorgt. Unter anderem mit selbst gebackenem Kuchen. Der Bereich sei eine „gut geplante und vorbildliche Einrichtung“. „Wir vermissen das Café“, sagt Plateau-Anwohnerin Maren Pflaumbaum. Hermann J. Schuhs Wunsch: „Gebe der Herr den Entscheidern in dieser Frage die Einsicht, die unselige Entscheidung aufzuheben und das Schild an der Tür zu ändern in: ,Wieder geöffnet’ “.

In der ursprünglichen Form werde das nicht passieren, sagt Volker Emmrich, Prokurist des DRK-Sozialwerks. Er hat sein Büro nur wenige Meter vom Reiterstübchen entfernt. Der Betrieb und damit der Umsatz sei immer weiter zurückgegangen, erzählt er.

Betriebswirtschaftlich sei das Café nicht mehr zu halten gewesen. Es habe rote Zahlen geschrieben. Darauf habe auch das Finanzamt hingewiesen.

Außerdem sei das Betreiber-Ehepaar längst im Rentenalter. Und außerdem dürfe aus den Erträgen, die die beim Sozialwerk beschäftigten Menschen erwirtschaften, nicht das Defizit eines solchen Betriebes ausgeglichen werden.

Volker Emmrich trägt aber schon länger einen Plan in sich. Der dem Café gegenüberliegende  Hofladen könne in die Räume umziehen und durch ein  kleines Bistro erweitert werden. Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung macht er den Kritikern nicht.

„Das DRK-Sozialwerk befindet sich  in einer Phase der Umstrukturierung. Da haben andere Sachen erst einmal Vorrang“, sagt er. Der vorstellbare Zeitrahmen liege bei etwa zwei Jahren.

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