Zukunft ungewiss Abriss des Schäferhauses in Bernkastel-Kues verzögert sich auf unbestimmte Zeit

Bernkastel-Kues · Das Schäferhaus hinter dem Bernkastel-Kueser Bärenbrunnen soll weichen. In diesem Jahr wird daraus aber erst mal nichts. Wenn überhaupt.

 Die Abrissgenehmigung für das Schäferhaus in der Bernkasteler Innenstadt ist da. Aber ob es tatsächlich verschwinden wird, ist noch nicht entschieden.

Die Abrissgenehmigung für das Schäferhaus in der Bernkasteler Innenstadt ist da. Aber ob es tatsächlich verschwinden wird, ist noch nicht entschieden.

Foto: Christoph Strouvelle

Seit langem befasst sich der Bernkasteler Stadtrat schon mit dem sogenannten Schäferhaus hinter dem Bärenbrunnen. Nach mehr als zwei Jahren sei nun endlich eine Abrissgenehmigung gekommen, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Klar ist: 2020 wird das Haus nicht abgerissen. „Damit kämen wir in die Fremdenverkehrssaison“, sagt Port. Doch ist wegen noch nicht ermittelter Kosten fraglich, ob das Haus überhaupt abgerissen wird. Das Problem: Ein Nachbaranwesen wurde während des Zweiten Weltkriegs direkt an das Schäferhaus angebaut und dessen Balken liegen auf der Außenmauer des Schäferhauses. Diese Mauer muss also erhalten bleiben. Und das muss statisch kontrolliert werden. „Wir müssen prüfen, ob diese Außenmauer sicher und standfest ist“, sagt der Stadtbürgermeister. Denn das Nachbarhaus dürfe durch den Abriss nicht gefährdet werden. Unklar sei derzeit, ob diese Außenwand durch eine zweite Mauer gestützt werden müsse.

Warum soll das Schäferhaus überhaupt abgerissen werden? Durch einen Abriss würde eine dahinter liegende Weinlaube besser sichtbar. Und auch ein ehemaliges Klostergebäude hinter dem Haus Schäfer käme besser zur Geltung, so dass die Aufenthaltsqualität für Gäste und Einheimische verbessert würde.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Kosten wegen der statischen Probleme nicht aus dem Ruder laufen. „Wir wollen einen Platz gestalten, aber das hängt davon ab, ob uns die Kosten nicht weglaufen“, sagt Port. Er lehnt einen Abriss ab, solange er dem Stadtrat dafür keine genauen Kosten nennen kann. Er kalkuliert für den Abriss des Hauses, das die Stadt für 40 000 Euro gekauft hat, mit Abrisskosten und Gestaltungskosten in Höhe von 80 000 Euro. Sollte der Abriss wegen der notwendigen Sicherungsarbeiten für das Nachbarhaus mehr kosten und dadurch zu teuer werden, müsse das derzeit leerstehende Haus anders genutzt werden. „Wir müssen uns fragen: Was bringt das für die Stadt und wir müssen uns fragen, ob das Verhältnis von Kosten zu Nutzen passt oder ob wir das Gebäude anders nutzen.“ Dann müsse geprüft werden, welche Alternativen bestehen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, das Schäferhaus als Wohnmöglichkeit für die Studenten der Cusanus Hochschule zu nutzen. Denn diese suchten händeringend Wohnraum, sagt Port.

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