Das Warten hat ein Ende

ERBESKOPF. Kenner des "Königs des Hunsrücks" wissen, dass es an den Hängen des Erbeskopfs für Pistenspaß zwischen den Jahren keine Garantie gibt. Doch dank der Beschneiungsanlage hat das Warten für Schneefans nun wohl ein Ende.

Wintersportfans dürfen schon einmal die Skier auspacken und Schlittenkufen wachsen. Seit gestern früh, sieben Uhr, laufen am vier Grad kalten Erbeskopf die fünf Schneekanonen auf Hochtouren. Für eingefleischte Schneefreunde hat das Warten damit endlich ein Ende. "Wenn es nicht barbarisch anfängt zu tauen, kann am Donnerstag schon ein bisschen gerodelt werden", kündigt Klaus Hepp an, Geschäftsführer der "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf". Ein klein wenig weiß ist es ja schon über die Feiertage gewesen. Doch in der Sonne glitzernder Raureif kann Ski- und Rodelfans kaum entschädigen für Abfahrts- oder Langlaufspaß. Wer den Erbeskopf kennt, weiß jedoch, dass es mit der weißen Pracht nur selten zur Weihnachtszeit klappt. In der Vorjahres-Saison war der Lift zwar schon Anfang Dezember fünf Tage gelaufen, weiß Hepp. Doch richtig losgegangen sei es erst am Monatsende. "Vom 27. auf den 28. gab es den ersten Naturschnee, und dann haben wir mit der Beschneiung angefangen." Seine Prognose lautete daher schon vor den Feiertagen: "Ich denke, dass wir im letzten Dezember-Drittel Dauerfrost bekommen und mit der Beschneiung beginnen können." Schnee an Heiligabend sei am Erbeskopf jedenfalls "die absolute Ausnahme". Für andere Skigebiete sei der warme Dezember aber schon drastischer, bedauert er Kollegen im Bayerischen Wald oder im Allgäu. Vorbereitet war der Erbeskopf schon seit Tagen. Nach den ersten Nachtfrösten waren frühmorgens die Schneemaschinen auf der Piste positioniert worden. Morbacher Touristiker müssen sich derweil noch gedulden. "Wir wollten die Loipen spuren, aber es ist noch nicht genug Schnee da", nimmt es Karl-Heinz Erz von der Tourist-Information mit Humor. Der Schnee für die Loipen lässt sich halt schwerlich je nach Bedarf machen. Aber die Raupen sind schon fit. Erleichtert ist Erz auch, dass die Loipen-Mannschaft steht. Durch den plötzlichen Tod des Ski-Klub-Vorsitzenden Bernd Fusenig hatte sich eine Riesenlücke aufgetan: "Er wird uns fehlen - er hat überall mit angepackt." Auch in Idar-Oberstein sind die Vorkehrungen fürs Skifahren am Erbeskopf längst getroffen. "Wir sind in den Startlöchern", versichert Christian Gottlieb von Sport-Gottlieb. Die Skier des von seinem Vater begonnenen Ski-Verleihs seien geschliffen und gewachst. Dass der Schnee kommt, stand für Gottlieb eh fest: "Der kommt jedes Jahr - und wenn nicht, können wir nachhelfen." Seit voriger Saison hat er um die Skischule erweitert. "Wir bieten Ski-, Snowboard- und Skilanglaufkurse für Kinder und Erwachsene." Ihrer ersten Wintersportsaison sehen auch die Pächter der Waldgaststätte gespannt entgegen. "Wir sind vorbereitet", verrät Helena Slovikova, dass sie und Jozef Svarc nur noch auf den Schnee warten. Um den Erwartungen der Wintersportler gerecht zu werden, haben die Thalfanger Gastronomen ein klein wenig umgemodelt in der Gaststätte. "Wir haben eine warme Theke aufgebaut." Slovikova hofft, dass dies bei Skifahrern und Rodlern ankommt und auch andere Erbeskopf-Besucher in die Waldgaststätte führen wird.

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