Das Wetter gibt den Startschuss

Überall in der Region stehen die Bauern und Winzer in den Startlöchern: Sobald das Wetter es zulässt, beginnt für sie eine arbeitsreiche Zeit. Der TV hat nachgefragt, was sie sich für das Jahr 2009 erhoffen und welche Arbeiten für das kommende Jahr anstehen.

 Im Frühjahr geht die Arbeit für die Landwirte der Region wieder los. Foto: dpa

Im Frühjahr geht die Arbeit für die Landwirte der Region wieder los. Foto: dpa

Daun/Bitburg/Prüm. "Es war ein langer, harter Winter", sagt Michael Horper, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands im Kreis Bitburg-Prüm. Schäden hätten sich bislang jedoch noch nicht bemerkbar gemacht. Da das Wetter bereits für einige Tage schön gewesen sei, habe man schon pflügen können. Nun stehe das Düngen an, das Sommergetreide müsse gesät werden, und auch mit dem Pflanzenschutz gehe es bald los. "Wir warten darauf, dass das Wetter den Startschuss gibt", sagt Horper.

2009 werde ein schwieriges Jahr. Die Finanzkrise habe auch die Landwirtschaft voll erfasst. "Die Milch ist unser größtes Sorgenkind." Von der Politik wünscht er sich ein Einlenken in Sachen Agrardiesel.

Agrardiesel und hoher Düngerpreis



Dieser Wunsch steht auch oben auf der Liste von Bernd Feltges, Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Daun. Die "ungerechte Besteuerung" schlage vor allem in der Grenzregion zu Buche. Hinzu käme der hohe Düngerpreis. "Der bereitet uns große Kopfschmerzen", sagt Feltges. Teilweise hielten sich die Bauern nun beim Düngen zurück. "Aber weniger düngen bedeutet weniger Ertrag und somit weniger Erlös." Im Frühjahr stünden die Aussaat und die Vorbereitungen für die Maissaat an. Zudem müssten die Wiesen fertiggemacht und gedüngt werden. "Jetzt ist eine gute Zeit dafür."

Rebstöcke schneiden und binden - diese Arbeit steht nun für die Winzer auf der Tagesordnung, erzählt Walter Clüsserath, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands im Kreis Trier-Saarburg. Bei trockenem und windstillem Wetter würden die Weinberge mit Kalk gedüngt, auch müsse der Boden aufgelockert werden. Winterschäden hat Clüsserath bislang nicht ausmachen können. Allerdings bestehe weiterhin die Gefahr von Frost und Hagelschäden. Zudem beunruhigen Clüsserath die Absatzschwierigkeiten, die die Winzer zurzeit haben. "Ich wünsche mir, dass Winzer, Kellereien und Genossenschaften vor dem Herbst Verträge aushandeln. So könnten alle besser kalkulieren."

Im Kreis Bernkastel-Wittlich haben die Landwirte ebenfalls mit ihrer Arbeit begonnen. Aussäen und düngen stehen genauso auf dem Programm wie die Grünlandpflege und die Beseitigung von Wildschäden. "Wir haben nun alle Hände voll zu tun", sagt Manfred Zelder, Vorsitzender des Kreisbauern- und Winzerverbands. Die Basis für eine gute Ernte sei jedoch gegeben: Wintergetreide, Wiesen und Weiden seien gut über den Winter gekommen. Kritisch hingegen sieht Zelder die "katastrophale Preisentwicklung".

Sein Wunsch für das Jahr 2009: "Kostendeckende und faire Preise, auch wenn das schwer zu realisieren sein dürfte."

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