Trittenheim. Wen interessiert, wer im Jahr 1936 Ortsweinkönigin von Trittenheim war, oder wie Kartoffelpuffer auf Trittenheimer Platt heißt, der findet jetzt die Antwort im Internet. Unter www.chronik-trittenheim.de hat die Gemeinde eine Dorfchronik online gestellt. Entworfen hat das Format die im Ort ansässige Webdesignerin Stephanie Weber. Mehrere Autoren, darunter Christoph Schmitt, haben Texte zur Historie des Ortes, zur weinbaulichen Entwicklung, zu Vereinen, besonderen Persönlichkeiten und Vielem anderen mehr beigesteuert.
Aus Kostengründen hat man sich in Trittenheim für diesen Weg entschieden. Jahrelang schleppte die Gemeinde einen Betrag von 30 000 Euro im Haushalt mit, um eine klassische Buchchronik zu finanzieren, aber es tat sich nichts. Dann hatte eine Arbeitsgemeinschaft die Idee, eine Chronik ins Netz zu stellen, die permanent um aktuelle Ereignisse ergänzt werden kann. Sie kostet nur einige tausend Euro. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde die Internet-Chronik den Ratsmitgliedern vorgestellt.
Nach Auskunft von Stephanie Weber sollen demnächst auch Videos eingestellt werden. Bürger, die keinen Zugang zum Internet haben, sollen auf Wunsch bestimmte Texte oder Passagen als gebundene Ausdrucke zur Verfügung gestellt bekommen.
Übrigens: 1936 war Apollonia Bollig Trittenheimer Weinkönigin gewesen. Der Öffentlichkeit eher in Erinnerung dürfte Weinkönig Bansah, König von Hohoe Gbi im Osten Ghanas, geblieben sein, der 1999/2000 amtierte und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Wer sich für Erzählungen interessiert, die man früher beim Spinnen oder beim Weidenmachen zum Besten gab, der sollte den Menüpunkt "Dorfgeschichten" anklicken. Hier steht etwas über "dat Moadelenchen" (Magdalena) und den "Berggeist".
Auch einen Unterpunkt "Dialektlexikon" gibt es. Eingepflegt wurden bisher die Buchstaben A bis G, von "Aapel (Apfel) bis "Grompernschnieden" (Kartoffelpuffer). alf