Bauarbeiten Definitiv kein Durchkommen möglich zwischen Ürzig und Bausendorf

Ürzig/Bausendorf · Die Arbeiten an der Landestraße 56 zwischen Ürzig und Bausendorf sowie der Neubau der Bahnbrücke wurden wieder aufgenommen, die Vollsperrung ist bis Ende 2020 geplant.

 Die Landesstraße 56 zwischen Ürzig und Bausendorf ist noch mehrere Monate lang vollgesperrt. Nicht nur die Straße und Entwässerungsanlagen werden erneuert, es entsteht auch ein Rad- und Wirtschaftsweg, parallel wird eine neue Bahnbrücke gebaut.

Die Landesstraße 56 zwischen Ürzig und Bausendorf ist noch mehrere Monate lang vollgesperrt. Nicht nur die Straße und Entwässerungsanlagen werden erneuert, es entsteht auch ein Rad- und Wirtschaftsweg, parallel wird eine neue Bahnbrücke gebaut.

Foto: TV/Björn Pazen

Die Landesstraße 56 ist seit November gesperrt, erst mit einer Absperrbake noch weit vor dem Ortsausgang von Ürzig, dann nochmals mit zwei Baken ab der eigentlichen Vollsperrung hinter der Einfahrt zum Wein-Lohnabfüllunternehmnen Oster-Schwab in Ürzig.

Es folgt in Richtung Bausendorf/Ürzig-Bahnhof ein quer über die Straße aufgestellter Bauzaun, im weiteren Verlauf riesige Erdhügel auf der vollen Straßenbreite – definitiv kommt keiner dort seit Monaten weiter. „Trotzdem erleben wir es immer wieder, dass Autofahrer versuchen, da noch durchzukommen“, sagt Axel Simonis. Er ist der Verantwortliche der Firma Juchem Asphaltbau, die für das Straßenbauprojekt verantwortlich ist.

Seit vergangener Woche hat das Unternehmen nach der „Winterpause“ die Arbeiten wieder aufgenommen. Die Pause fiel aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Wochen länger aus als geplant. Im Oktober 2019 war das Großprojekt gestartet, es geht nicht nur um die zuvor als „Buckelpiste“ oder „Stoßdämpfer-Teststrecke“ titulierte Landstraße 56. Parallel zum Komplett-Neubau der L 56 entstehen dort ein Rad-Wirtschaftsweg sowie eine neue Entwässerung inklusive zwei großen Regen-Retensionsbecken neben der Straßenführung. Zeitgleich erneuert die Bahn ihre Brücke an der Strecke Koblenz-Trier, direkt am Kreuzungsbereich der L 56 mit der L 57 in Richtung Ürzig-Bahnhof und Kinderbeuern.

Auch diese Brückenausarbeiten wurden nun wieder aufgenommen – und damit die schweren Baumaschinen an ihren Platz kommen, um Bohrungen vorzunehmen, sind auch die riesigen Erdhügel notwendig. Die Bahn erstellt zunächst ein Ersatzbauwerk, über das der Zugverkehr weiterläuft. Dann wird die alte Brücke abgerissen, eine neue gebaut – wenn alles nach Plan läuft, soll Ende November 2020 die neue Brücke für den Verkehr freigegeben werden. „Die Bauarbeiten der Bahn bestimmen unseren Zeitplan“, sagt Simonis. Bis rund 20 Meter vor der Brücke kann an der Straße gearbeitet werden. Dafür sind wegen der Topografie der Strecke noch einige vorbereitenden Arbeiten möglich. Abgeschlossen wurde gleich zu Beginn des Großprojekts der Bau eines Ölabscheiders hinter der Bahnbrücke (von Ürzig aus gesehen). Dieser soll im Falle eines Unfalls, bei dem Öl oder Benzin austritt, für den Gewässerschutz im Wasserschutzgebiet sorgen. An diesen rund 250 000 Euro teuren Abscheider wird künftig die komplette neue Entwässerung entlang der Strecke angeschlossen.

Doch der Bereich um die Bahnbrücke barg einige Risiken, denn im Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke mehrfach bombardiert, bis zu 136 nicht detonierte Bomben verzeichnet eine Karte allein für diesen Bereich. Daher gab es erst einmal eine Kampfmittelsondierung, beim Ausheben der Baugrube musste äußerst vorsichtig vorgegangen werden – wodurch die Arbeiten dann auch etwas länger dauerten als ursprünglich gedacht.

Nun hofft man bei den Firmen darauf, dass das Frühlingswetter hält und es nicht einen Corona-bedingten generellen Baustopp (wie in Luxemburg) gibt. „Unsere Arbeiter wurden zum Thema Abstand halten sensibilisiert, wir ändern derzeit auch die Besetzung unserer Kolonnen nicht, um der Ausbreitung des Virus Einhalt zu gebieten“, sagt Bauleiter Axel Simonis.

Als Erstes entsteht nun die Entwässerung, parallel verlegt die Telekom dort in Kürze Leitungen. Dann folgt der neben der – dann deutlich verbreiterten – Fahrbahn gelegene Wirtschafts- und Radweg. Ist der fertig, können Anlieger diesen nutzen, um zu ihren Höfen, Feldern und Gärten zu kommen. Im Anschluss daran geht es an die eigentliche, rund 1,3 Kilometer lange Straße – und wenn die Bahn dann fertig ist, soll der komplett neugestaltete Kreuzungsbereich hinter der Bahnbrücke angegangen werden. Bis dies alles über die Bühne ist, gilt auch die Vollsperrung.

Der aktuelle, zweite Bauabschnitt soll bis Ende 2020 beendet sein, der abschließende dritte Bauabschnitt schließt sich dann an. Insgesamt werden 3,8 Millionen Euro (ohne den Neubau der Bahnbrücke) investiert. Diese Summe teilen sich das Land (3,25 Millionen Euro), die Ortsgemeinde Ürzig (38 000 Euro), die Verbandsgemeindewerke Bernkastel-Kues (571 000 Euro) und die Telekom (rund 18 000 Euro).

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