Dem Ausgleich immer näher

MANDERSCHEID. (mai) Zum zweiten Mal hintereinander hat VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz einen Haushalt präsentiert, der separat für das Haushaltsjahr betrachtetet ausgeglichen ist. Er sieht "Zeichen für eine bessere Zukunft".

Erhöhte Einnahmen sind es, die dem Haushaltsplan 2007 der Verbandsgemeinde Manderscheid weiter auf die Beine helfen. Dennoch stieß der Plan der Verwaltung nicht bei allen Ratsmitgliedern auf Zustimmung. Beim Haushaltsplan und beim Investitionsprogramm stimmten zwei der drei SPDler mit Nein, Hans-Peter Weiler (FWG) enthielt sich. Den Stellenplan verabschiedete der Rat einstimmig. VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz sprach in der VG-Ratssitzung von "Zeichen für eine bessere Zukunft". Er verwies auf höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer und bei der VG-Umlage. Separat betrachtet sei der Verwaltungshaushalt 2007 zum zweiten Mal ausgeglichen, lediglich Altfehlbeträge führten zu einem Defizit, so Schmitz. Zudem könne der Altfehlbetrag reduziert werden (von 450 800 Euro auf 176 640 Euro). "Die Verbandsgemeinde ist finanziell auf einem guten und soliden Weg", sagte der Bürgermeister. Gleiches gilt nicht unbedingt für die Ortsgemeinden. Für viele sei der Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt noch in weiter Ferne, im kommenden Jahr könnten zwölf der 21 Gemeinden den Haushalt nicht ausgleichen. Schmitz stellte fest, dass die Personalkosten aufgrund eines geänderten Abrechnungsverfahrens im kommenden Jahr um rund 70 000 Euro steigen würden und kündigte Veränderungen an: "Es wird in der Verwaltung 2007 zu einer Neuaufteilung der Aufgaben kommen, da der büroleitende Beamte Rolf Schleidweiler und der Angestellte Hans Adriani in Altersteilzeit gehen." Bei den Sachkosten kündigte Schmitz einen Rückgang um rund 35 000 Euro an. Ursache seien die rückläufigen Bewirtschaftungskosten für das Manderscheider Freibad nach der Sanierung. Die Wasserverluste fielen weg, die Energiekosten würden durch die Nutzung von Fotovoltaik gesenkt. Schmitz verwies außerdem auf eine Reihe von Investitionen (siehe Hintergrund). Georg Fritzsche (CDU) lobte den Haushalt: "Das Einsparpotential ist ausgeschöpft, das Notwendige berücksichtigt. Wir sind spitze." "Schönrederei" war hingegen der Kommentar von Helmut Quint (SPD) zur Aussage des Bürgermeisters, der Haushalt sei separat für 2007 betrachtet ausgeglichen. Quint: "Die Fehlbeträge der Vorjahre lösen sich nicht in Luft auf." Er hielt Schmitz vor, sich nicht an den eigenen Aufruf zur Sparsamkeit aus dem vergangenen Jahr gehalten zu haben. Schmitz hatte damals gesagt: "Jede Investition, jedes Baugebiet und jedes Gewerbegebiet muss künftig wohl überlegt und kritisch hinterfragt werden." Die VG-Umlage von 45 Prozent, die die Ortsgemeinden in ihrer Handlungsfähigkeit einschränke, sieht Quint als nicht gerechtfertigt an. Er forderte, in das Landesprogramm "Zukunftschance für Kinder - Bildung von Anfang an" zu investieren und aus der Regionalen Schule Manderscheid eine Ganztagsschule zu machen. Wie so oft sorgte Günter Zens von der Wählergruppe Zens mit seinem Kommentar für allgemeine Erheiterung. Er sagte: "Ich bin überrascht, Herr Schmitz. Sie haben dazu gelernt in den vergangenen Jahren. Ich bin zufrieden und stimme zu." Für eine zweite Überraschung sorgte Schmitz am Ende der öffentlichen Sitzung. "Nach so viel Zahlen", wie er selbst sagte, zitierte er auf Platt ein Gedicht. Der Titel: "Gesundheit und Zufriedenheit".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort