Morbach/Thalfang (red) Im Festsaal der Baldenauhalle ist es mucksmäuschenstill. Auf der Bühne wird die Geschichte von Nik erzählt. Das Stück " r@usgemobbt.de " der Comic On! Theaterproduktion aus Köln überzeugt durch schnelle Schnitte, Dialoge und Live-Musik. Den Schauspielern Julia, Anna und Marcel gelingt es schnell, die 300 Kinder der Orientierungsstufen aus Morbach und Thalfang in ihren Bann zu ziehen und Fragen zum Thema Cybermobbing aufzuwerfen, die im Anschluss noch gemeinsam diskutiert werden.
Die Fünft- und Sechstklässler haben sich im Rahmen der Präventionsarbeit an der IGS Morbach am Aktionstag gegen Mobbing gemeinsam mit ihren Klassenleitungen auf das Theaterstück vorbereitet. Sie haben eine Definition von Mobbing erarbeitet, um zwischen alltäglichen Konflikten und Mobbing unterscheiden zu können. Auch wurden verschiedene Situationen beleuchtet, die zeigten, dass Mobbing für die Schüler kein unbekanntes Thema ist und sie immer wieder damit in Berührung kommen.
Es wurde ebenso darüber gesprochen, wie man in einem Mobbingfall handeln beziehungsweise wie man Mobbing und Ausgrenzung in der Klasse vermeiden kann. Abgerundet wurde der Tag durch das Theaterstück, in dessen Mittelpunkt Nik stand. Der Junge ist neu an der Schule und auf der Suche nach Freunden, was gar nicht so einfach ist.
Online sieht das alles ganz anders aus: Im Internet hat er mehr als 500 Freunde und außerdem Salokin, seinen Avatar, der immer da ist, wenn er ihn braucht. Schließlich hat Nik ihn selbst im Netz erschaffen, und er ist so, wie Nik selbst gerne wäre: cool, mutig, stark und schlagfertig. Als Lizzy, eine ältere Schülerin, Nik auf dem Schulweg auflauert, ihn "abzieht" und erpresst, können ihm aber weder sein Avatar, noch seine Online-Freunde helfen. Die einzige, die ihn versteht und für ihn da ist, ist seine Klassenkameradin Natalie. Sie ist selbst Außenseiterin und weiß, wie man sich in einer solchen Situation fühlt. Doch als Nik nicht mehr zahlen kann, lässt er sich auf einen folgenschweren "Deal" mit seiner Peinigerin ein: Sie lässt ihn in Ruhe, wenn er ein peinliches Video von Natalie ins Netz stellt.
Leider hat er die weitreichenden Folgen nicht bedacht, denn das Video verbreitet sich in Windeseile und hält für ihn und Natalie böse Überraschungen bereit. Am Ende des Aktionstages lautet das einhellige Fazit der Schülerinnen und Schüler: "Gut, dass wir offen über dieses Thema sprechen können! Mobbing darf keine Chance haben!"