"Demenz – zu Hause"

WITTLICH. (red) "Demenz – zu Hause leben" – das ist der Titel eines neuen Modellprojekts des Caritasverbandes für die Region Mosel-Eifel-Hunsrück. Es wurde jetzt im Rahmen einer Informationsveranstaltung im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Wittlich vorgestellt. Ziel des Projekte sei es, dass "allein lebende Menschen mit Demenz länger zu Hause leben können", sagte Projektleiterin Margret Brech.

Bei der Informationsveranstaltung referierte Dr. Andreas Hufschmidt, Chefarzt der Abteilung Neurologie im Wittlicher St.-Elisabeth-Krankenhaus, zum Thema "Demenz erkennen und behandeln." Er machte deutlich, dass es für die meisten Demenzerkrankungen keine Heilung und kein dauerhaftes Aufhalten gebe. Umso wichtiger sei, um das Elend der Demenzkranken zu lindern, die enge Zusammenarbeit von Medizin und Sozialarbeit. Er appellierte an die rund 140 Zuhörerinnen und Zuhörer: "Verschließen Sie nicht die Augen vor dem Problem! Es dient nicht der Würde des Betroffenen." Dr. Bernd Kettern, Geschäftsführer des Caritasverbandes in Wittlich, wandte sich gegen eine Tabuisierung des Themas "Demenz". "Scham auf Seiten der Betroffenen und ihrer Angehörigen sowie Unverständnis auf Seiten der Umgebung sind für den Krankheitsverlauf völlig falsche Verhaltensweisen", sagte Kettern. Landrätin Beate Läsch-Weber sprach allen, die Menschen mit Demenz pflegen und damit oft psychisch und physisch bis an die Grenzen der Belastbarkeit gefordert würden, ihren Respekt aus. Sie dankte allen, die das Projekt "Demenz - zu Hause leben" auf den Weg gebracht haben, und sicherte die Unterstützung des Landkreises Bernkastel-Wittlich zu. Projektleiterin Margret Brech appellierte an das freiwillige soziale Engagement, mit dessen Hilfe die selbständige Lebensführung von allein lebenden Menschen mitgetragen werden solle. Die Initiierung eines Arbeitskreises "Verbundsystem im Landkreis" werde darauf ausgerichtet sein, die Transparenz von Hilfeangeboten zu verbessern und die Zusammenarbeit der Beteiligten zu fördern. Sie ging unter anderem ein auf Angebote für Betroffene, Angehörige und Interessierte wie etwa das Alzheimer-Café, eine Gesprächsgruppe für Früherkrankte oder auch Schulungsangebote. Weitere Informationen und Beratung gibt es bei Projektleiterin Margret Brech, Kasernenstraße 37, 54516 Wittlich, Telefon 06571-149728.

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