Alter Den Jahren möglichst viel Leben geben

Bernkastel-Wittlich · Der Ehrenamtspreis des Landkreises „Zu Hause alt werden“ wurde bereits zum sechsten Mal vergeben. Landrat Gregor Eibes ehrte vier Initiativen. Insgesamt wurden bereits 55 Gruppen mit 88 000 Euro ausgezeichnet.

 Die Preisträger des Ideenwettbewerbs zu Hause alt werden mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse EMH Edmund Schermann (zweiter von rechts), Landrat Gregor Eibes (ganz rechts) und Projektleiter Mirko Nagel (ganz links).

Die Preisträger des Ideenwettbewerbs zu Hause alt werden mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse EMH Edmund Schermann (zweiter von rechts), Landrat Gregor Eibes (ganz rechts) und Projektleiter Mirko Nagel (ganz links).

Foto: Christina Bents

In den eigenen vier Wänden gesund alt werden: Das wünschen sich viele Menschen. In den Dörfern und Städten des Landkreises gibt es immer wieder Gruppen und Initiativen, die dazu beitragen wollen. In diesem Jahr haben sich sieben Gruppen, um die Auszeichnung beworben, vier wurden ausgezeichnet. Landrat Gregor Eibes erklärt: „Wir haben in diesem Jahr die Teilnahmebedingungen etwas verändert, es müssen jetzt neue Initiativen im Ort sein.“ Dazu gehören der Christliche Verein für Soziales Balkan, der in den Orten Morscheid-Riedenburg, Hoxel und Wolzburg tätig ist, der Seniorenkreis der Ortsgemeinde Wallscheid mit dem Wettbewerbsbeitrag „Miteinander und Füreinander“, der Gemeinschaftskindergarten Wehlen mit dem „Mittagstisch“ und die Ortsgemeinde Rivenich mit der „Seniorenhilfe Rivenich“.

Dabei hat sich der Christliche Verein für Soziales Balkan etwas für den Notfall einfallen lassen: nämlich die Notfalldose. Es handelt sich dabei um eine verschließbare Plastikdose in der Größe eines mittelgroßen Joghurtbechers, in dem medizinische und persönliche Daten aufbewahrt werden. Die Dose wird im Kühlschrank gelagert. Gibt es einen Notfall, dann sehen First Responder, Sanitäter oder Notfallmediziner anhand eines Aufklebers an der Haustür gleich, dass eine solche Dose im Kühlschrank deponiert ist und können direkt auf die vielleicht sogar lebenswichtigen Daten zugreifen. Karl-Heinz Erz, Vorsitzender des Vereins erklärt: „Den Kühlschrank findet man in einer Wohnung schnell, und man hat immer Zugang zu ihm. Das ist wesentlich einfacher als in der Wohnung verstreute Unterlagen suchen zu gehen. Das spart wertvolle Zeit.“ Weiter appelliert der Vorsitzende: „Wichtig ist es, die Idee bekannt zu machen. Dazu soll auch die Kooperation mit dem DRK-Kreisverband einen Beitrag leisten.“

Der Seniorenkreis der Gemeinde Wallscheid hat drei Angebote für Senioren: die Wallscheider Kochgruppe, das Projekt „Spiel und Spaß in der Gruppe“ und die Bewegungsgruppe. Es wird im Ort einmal pro Monat für die älteren Bürger gekocht und an jedem dritten Sonntag ein Brunch für alle Einwohner angeboten. Bei der Gruppe Spiel und Spaß soll mit Gesellschaftsspielen unter anderem das Gedächtnis trainiert werden. Die Begegnungsgruppe macht das Angebot für die Wallscheider komplett. Vorgesehen sind zudem Hol- und Bringdienste.

Den Mittagstisch im Gemeinschaftskindergarten Wehlen nennt der Landrat „ein vorbildliches, zukunftsweisendes Projekt, das die Generationen miteinander verbindet“. Dort haben ältere Menschen die Möglichkeit, von montags bis freitags in der Kindertagesstätte Mittag zu essen. Die Kita besuchen 60 Regelkinder und zehn Kinder mit Förderbedarf. Die Senioren können auch Aufgaben in der Kita übernehmen, wie Vorlesen oder Hilfe bei besonderen Aktionen, zum Beispiel Plätzchenbacken. Mitgetragen wird das Projekt vom Team des Kindergartens, dem Elternausschuss, dem Ortsbezirk Wehlen und dem DRK Sozialwerk.

In Rivenich will man ein Netzwerk für soziale Hilfen aufbauen. Es ist geplant, Fahrdienste anzubieten, Begleitung bei Spaziergängen, Hilfe bei Behördengängen und kleineren Arbeiten in Haus und Garten. So soll die Lebensqualität der älteren Menschen im Dorf verbessert werden.

Die Kreisverwaltung selbst hat ihr Preisgeld von 1000 Euro, das sie durch den Brückenpreis des Landes Rheinland-Pfalz als erste Kommune für das ehrenamtliche Engagement im Kreis bekommen hat, an die Preisträger weitergegeben. Neben den Beträgen der Kreisverwaltung spendete in diesem Jahr die Sparkasse 1000 Euro für den Ehrenamtspreis.

Zwei Lehrer der Kreismusikschule begleiteten die Preisverleihung musikalisch. Martin Waxweiler spielte Gitarre, Ivan Koumanov Querflöte.

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