Den Knoten mit ner Schleife lösen - Moselufer in Bernkastel-Kues soll sich verändern

Bernkastel-Kues · Mit einer besonderen Verkehrsführung könnte das Moselvorgelände in Bernkastel-Kues neu gestaltet werden. Dann müsste der Verkehr nicht mehr über die Parkplätze geführt werden.

 Die knifflige Verkehrssituation am Brückenkopf soll mit einer Schleife gelöst werden. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Die knifflige Verkehrssituation am Brückenkopf soll mit einer Schleife gelöst werden. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_mo )

Der Uferbereich der Mosel bei Bernkastel ist schon seit Jahrzehnten Anlass für Diskussionen. Dort parken Autos, Schiffe legen an, ein Bach mündet in die Mosel und es gibt Pommes- und Ticket-Verkaufsbuden. Insgesamt eine für viele Bernkastel-Kueser unbefriedigende Situation. Das lag auch daran, dass es einen bislang unlösbaren Knackpunkt in der Verkehrssituation vor Ort gibt. Denn dieses Gelände spielt für die Anbindung von Bernkastel-Kues an das weiterführende Straßennetz eine wichtige Rolle. Die L 47 läuft von Kues kommend über die Moselbrücke und führt auf die B 53, die auf der Bernkasteler Seite Richtung Norden nach Graach und in Richtung Süden den Anschluss zur B 50 über den Tunnel in den Hunsrück bildet. Zur Berufspendlerzeit ist die Straße stark befahren, denn Menschen, die zum Beispiel im Hunsrück wohnen und in den Wittlicher Gewerbegebieten arbeiten, müssen über diese Straße fahren. Und wegen dieses hohen Verkehrsaufkommens ist auf dem engen Brückenkopf das Links-Abbiegen untersagt. Das würde sonst starke Rückstaus nach Kues zur Folge haben. Wer also in Richtung Graach will, muss erst rechts abbiegen und anschließend über den Parkplatz unter der Brücke Richtung Norden auf die B 53 auffahren.
Zur Entwicklung des Moselvorgeländes und zu seiner Verschönerung sind inzwischen zwei Millionen Euro im städtischen Haushalt bereitgestellt. Außerdem wurde ein Bürgerworkshop im vergangenen Jahr gemacht, um Vorschläge zu sammeln. Aber die B 53-Zufahrt quer über den Parkplatz machte vielen Plänen einen Strich durch die Rechnung.
Für genau dieses Problem gibt es nun aber Lösungsansätze, die das Architekturbüro Hille aus Mainz vorgestellt hat. Eine Variante wäre es, einen Kreisel an der ehemaligen Weinbergschule zu bauen. Eine andere Variante wäre der Bau einer sogenannten Schleife, bei der der von Kues kommende Verkehr am Brückenkopf in einer separaten, zweispurigen Fahrbahn wie eine Schleife etwas versetzt an die B 53 angeschlossen wird. An der Anschlussstelle könnten Autos dann links oder auch rechts abbiegen. Die Verkehrsführung über den Parkplatz könnte entfallen. Für Stadtbürgermeister Wolfgang Port wäre das gewissermaßen der Königsweg, zumal die Schleife nicht so breit wäre wie ein Kreisel mit einem Durchmesser von etwa 27 Metern. "Wir können dann auch einen beschrankten Parkplatz bauen und ihn besser bewirtschaften. Jetzt müssen wir abwarten, was die AD dazu sagt. Dann können wir das Ausschreibungsverfahren machen und das Projekt umsetzen. Das müsste in vier bis fünf Jahren machbar sein."
Durch den Wegfall des Durchgangsverkehrs ließe sich der gesamte Uferbereich neu ordnen und die Vorschläge des Bürgerworkshops könnten berücksichtigt werden.Extra: WAS GEPLANT IST


Im Bürgerworkshop und auch von Seiten der Architekten gibt es mehrere Aufgaben, die der Platz in Zukunft erfüllen soll. Die 500 Parkplätze sollen erhalten bleiben, es soll einen barrierefreien Zugang vom Parkplatz zur Altstadt geben. Radfahrer und Fußgänger sollen so geführt werden, dass es zu keinen Unfällen kommt. Der Bachlauf des Tiefenbachs soll in Szene gesetzt werden. Die Imbiss- und Ticketbuden sollen geordnet werden. Durch die Parkraumbewirtschaftung mit einer Schranke könnten die veralteten Parkuhren entfallen. Damit wäre die Parkzeit auch flexibler und Gäste könnten sich spontan länger in der Stadt aufhalten.

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