Den Opfern wieder einen Namen geben

Manderscheid · Auf neun Edelstahltafeln, angebracht an der Friedhofsmauer direkt neben dem Ehrenmal, sind seit Kurzem die 65 Namen der Manderscheider Kriegsopfer zu lesen.

 Neun Tafeln – 65 Namen: Am Manderscheider Friedhof sind auf Edelstahltafeln die Namen der Opfer des Zweiten Weltkriegs verewigt. Foto: privat

Neun Tafeln – 65 Namen: Am Manderscheider Friedhof sind auf Edelstahltafeln die Namen der Opfer des Zweiten Weltkriegs verewigt. Foto: privat

Manderscheid. Im Jahre 1971 wurde am Zugang zum Manderscheider Friedhof ein bronzenes Ehrenmal für die Kriegsopfer, geschaffen vom Oberkailer Künstler Johann Baptist Lenz, errichtet. Viele Bürger der Stadt vermissten jedoch die Namen der Opfer. So sah es der Förderverein des Heimatmuseums Manderscheid, in Abstimmung mit dem Stadtrat, als seine Pflicht an, den Opfern wieder einen Namen zu geben.
Auf neun Edelstahltafeln, angebracht an der Friedhofsmauer direkt neben dem Ehrenmal, sind nun die 65 Namen der Manderscheider Kriegsopfer zu lesen. Auch die Namen von Zivilpersonen die bei Luftangriffen auf den Ort ums Leben kamen, darunter drei Frauen, sind auf den Tafeln verewigt. Planung und Ausführung lag in den Händen von Steinmetz und Bildhauer Sebastian Langner aus Wittlich. Die Edelstahltafeln ergänzen sich hervorragend mit dem bronzenen Ehrenmal von Johann Baptist Lenz.
In einer würdevollen Feier wurden die Tafeln von Pfarrer Pater Johannes Müller, im Beisein von Pfarrer Jürgen Ücker, eingesegnet. Die Ehrentafeln sollen Würdigung und Mahnung zugleich sein. So ist auch ein Zitat von Theodor Heuss auf einer der Tafeln zu lesen: "Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe, Frieden zwischen den Menschen, Friede zwischen den Völkern".
In seiner Ansprache sagte Stadtbürgermeister Krämer, dass nun die Opfer aus ihrer Anonymität wieder in das Bewusstsein der Bürger der Stadt treten und so nicht vergessen werden.
Der Förderverein des Heimatmuseums konnte das Projekt alleine nicht finanzieren, er war auf Spenden angewiesen. Ein Spendenaufruf im Trierischen Volksfreund blieb nicht ungehört. red

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