Den Pilzen auf der Spur

Die Esca-Krankheit beschäftigt Winzer und Wissenschaftler seit etwa 20 Jahren. Nun ist es möglich, die Forschung zu intensivieren und damit eventuell etwas für den Schutz der Reben tun zu können.

 Institutsleiter Michael Maixner (rechts) erläutert dem Fördervereins-Vorsitzenden Ulf Hangert die Arbeitsweise des Brutschranks. TV-Foto: Clemens Beckmann

Institutsleiter Michael Maixner (rechts) erläutert dem Fördervereins-Vorsitzenden Ulf Hangert die Arbeitsweise des Brutschranks. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Die Esca-Krankheit ist eine der Reben-Krankheiten, die den Winzern große Sorgen bereiten. Unter anderem auch deshalb, weil noch nicht genau bekannt ist, auf welche Weise der Erreger in die Reben gelangt und in welcher Dimension er sich in den hiesigen Gefilden breit macht. Unstrittig ist, dass es sich bei Esca um eine Pilzkrankheit handelt, die das Rebholz mit der Zeit zum Absterben bringt.

Im Institut für Pflanzenschutz im Weinbau des Julius-Kühn-Instituts (vormals Biologische Bundesanstalt) in Bernkastel-Kues wird natürlich auch über Esca geforscht. Bisher, so Leiter Michael Maixner, sei man davon ausgegangen, dass der Mittelmeer-Feuerschwamm Urheber der Krankheit ist, die seit etwa 20 Jahren verstärkt auftritt. "Doch eine Reihe von Pilzen, die in Reben gefunden wurden, kommen auch in heimischen Hölzern vor", berichtet der Wissenschaftler: zum Beispiel in der Haselnuss, in der Weide und in der Eiche.

Esca befalle in erster Linie alte Reben. In vielen solchen Reben trete auch die Weißfäule auf, die das Innere der Rebe porös mache.

Das Institut für Pflanzenschutz ist mittlerweile in der Lage, die Forschung zu intensivieren. Dafür steht den Wissenschaftler ein Brutschrank zur Verfügung, in dem Wachstum und das Zusammenspiel der kranken Reben entnommenen Pilze über einen längeren Zeitraum beobachtet und protokolliert werden kann. Das 4000 Euro teure Gerät hat der Förderverein des Instituts spendiert.

Vorsitzender Ulf Hangert spricht von einer sinnvollen Anschaffung, die die wichtige Arbeit der Wissenschaftler unterstütze und damit dem Weinbau nutze.

Mit dem Brutschrank könne die Toxin-Bildung in den Reben unter Umweltbedingungen nachgestellt werden, sagt Maixner. "Das hat bisher gefehlt", erläutert er.

Derzeit laufen noch Vor-Versuche. Ab Herbst werde sich eine Diplomandin intensiv mit dem Projekt befassen, kündigt Maixner an.

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