Denkpause für Kommunen

MORBACH/HERMESKEIL. Draisine, historische Schienenbusse und/oder Transporte mit Güterzügen? Was auf das stillgelegte Gleis zwischen Morbach und Hermeskeil gebracht wird, das können die beteiligten Kommunen bis Ende des Jahres prüfen. Bis dahin wird die Strecke weiter gesichert.

Im Mai hatten Studenten der Universität Kaiserslautern das Ergebnis ihrer Machbarkeitsstudie vorgelegt. Sie empfahlen für die stillgelegte Hunsrück-Bahnstrecke zwischen Morbach und Hermeskeil als künftige Nutzung des Gleiskörpers einen Dreiermix aus Draisinenfahrten, Ausflügen mit historischen Schienenbussen und Transporten mit Güterzügen. Aber gut Ding braucht eben Weile. Daher sollen die Kommunen mehr Zeit bekommen, sich mit Alternativen für die künftige Nutzung der Bahnstrecke Morbach-Hermeskeil auseinander zu setzen. Laut einstimmigem Beschluss des Kreisausschusses Bernkastel-Wittlich soll die bisherige Frist - der 30. Juni - bis zum 31. Dezember 2005 verlängert werden. Die weitere Streckensicherung des still gelegten Schienenabschnitts ist jedoch mit Kosten verbunden, die in einer Rahmenvereinbarung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Deutschen Bahn AG fixiert sind.Beschlüsse der Kommunen unter Dach und Fach

Insgesamt beziffern sich diese für das gesamte Jahr auf maximal 6655 Euro, an denen sich die betroffenen Kreise beteiligen: Bernkastel-Wittlich ist mit 59,4 Prozent dabei, Trier-Saarburg mit 40,6. Die tangierten Verbandsgemeinden tragen davon je die Hälfte, sprich Hermeskeil 20,3 Prozent sowie Bernkastel-Kues, Thalfang, Traben-Trarbach und Einheitsgemeinde Morbach je rund 7,4 Prozent. Die Streckensicherung ist allerdings notwendig, weil andernfalls die Deutsche Bahn AG theoretisch jederzeit die Gleise abbauen könnte. Auch das Land hat seine Unterstützung signalisiert, indem es die laufende Rahmenvereinbarung mit der DB AG vorerst nicht kündigt. Die diversen Einzel-Beschlüsse der Kommunen sind mittlerweile unter Dach und Fach. Der Kreis Trier-Saarburg hat einen ähnlichen Beschluss wie im Nachbarkreis gefasst, und auch der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Hermeskeil sagte Ja. Am Mittwoch steht das Thema noch auf der Tagesordnung des VG-Rats. Für Bürgermeister Michael Hülpes hängt nun vieles davon ab, wie Mainz dazu steht. "Wenn das Land zusagt, ähnlich wie bei Radwegen zu fördern, bin ich optimistisch." Ansonsten werde es schwierig, eines der von der Uni Kaiserslautern vorgeschlagenen Projekte zu realisieren. Einen ersten Anhaltspunkt, welche Kosten auf die Träger zukämen, hatten die Studenten gleich mitgeliefert: Grob geschätzt ist von Investitionskosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro und von 130 000 Euro Betriebskosten jährlich die Rede.

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