Der Backofen ist der Star

Klausen-Krames · Der Duft von frisch gebackenem Brot und Kuchen, dazu ein Festplatz zwischen altem Baumbestand. Das zieht jedes Jahr zwischen 400 und 600 Besucher an. Und das seit 25 Jahren. Geändert hat sich am Grundkonzept des Backofenfests kaum etwas, dennoch kommen in den vergangenen Jahren mehr jüngere Besucher und Familien.

 Rainer Lex (rechts) hat gerade ein Brot aus dem Steinbackofen ersteigert. Matthias Hess gibt es ihm. TV-Foto: Christina Bents

Rainer Lex (rechts) hat gerade ein Brot aus dem Steinbackofen ersteigert. Matthias Hess gibt es ihm. TV-Foto: Christina Bents

Klausen-Krames. Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten: Für sechs Euro hat Rainer Lex ein frisches, noch warmes Steinofenbrot beim Backofenfest im Klausener Ortsteil Krames ersteigert. Wegen des Jubiläums hat sich die Feuerwehr diese Aktion ausgedacht. Denn normalerweise kann das Brot aus dem Steinbackofen nur mit Gehacktem, Blut- und Leberwurst oder scharfem Kochkäse belegt, gekauft werden. Dirk Treichel, erster Vorsitzender der Feuerwehr erklärt: "Wir können hier nur begrenzt Brot backen und es würde einfach nicht reichen, wenn wir ganze Brote verkaufen würden. Dann könnten wir keine belegten Brote mehr anbieten."
Während vorne die Versteigerung der 25 Brote weiter geht, steht Sigrid Schmitt im Küchenzelt zwischen Zwetschgen- und Streuselkuchen. 45 Helfer sind beim Backofenfest im Einsatz. Sie entsteinen 45 Kilogramm Zwetschgen für den Kuchen, heizen den Steinbackofen an, belegen Brote, spülen oder machen Standdienst.
An den beiden Festtagen kommen bis zu 600 Besucher aus den umliegenden Orten aber auch aus den Nachbarlandkreisen Daun oder Trier-Land. Und die Besucherzahlen steigen leicht an. Werner Simon, der von Beginn an das Brot backt, erklärt: "In den ersten Jahren waren es hundert Brote, die ich gebacken habe, inzwischen sind es 170." Insgesamt werden es über 3000 Laibe gewesen sein, die er in den 25 Jahren aus dem Ofen gezogen hat. Sein Rezept für den Teig gibt er nicht preis. "Das ist ein Geheimnis", sagt er und lächelt.
Warum das Backofenfest auch nach einem Vierteljahrhundert so beliebt ist, dafür hat Christiane Gansen eine Erklärung: "Der Steinbackofen ist etwas besonderes. So etwas gibt es nur noch selten und hier in Klausen gibt es auch noch einen Bäcker, der damit umgehen und tolles Brot backen kann. Den Geschmack kriegt man nicht überall." Rita Sauer, die das Fest 24 Jahre lang als Helferin und Besucherin begleitet, fällt auf: "In den vergangenen Jahren kommen mehr Jugendliche und Familien. Früher waren es mehr die Älteren, die kamen, heute ist es ein Fest für Jung und Alt. Ein bisschen wie eine zweite Kirmes." chb
Extra

Der Backofen in Krames ist aus einem Haus im Ort. Während der Dorferneuerung in den 1980er Jahren wurde er auf einer Wiese in der Ortsmitte aufgebaut. Einige Jahre stand er dort bevor die Feuerwehr das erste Fest veranstaltet hat. Ein bis zwei Stunden bevor man den Brotteig in den Ofen schiebt, muß der Ofen mit Stroh, Reisig und Holzscheiten angeheizt werden. Wenn das Feuer erloschen ist, wird die Glut im Ofen hin und her bewegt, um die Hitze im Backraum zu verteilen. Dann kommt die Glut aus dem Ofen und der Teig rein. Ein Backvorgang dauert zweieinhalb bis drei Stunden. chb

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