Der Bürgermeister isst immer das erste Stück

Wittlich · Sie ist bis zu zehn Meter lang und 25 Kilogramm schwer: die Riesenwurst, die am Samstag um 16.30 Uhr beim Wittlicher Siedlerfest angeschnitten wird. Wie die Sau am Spieß Markenzeichen der Säubrennerkirmes ist, so ist es die Riesenwurst für das Fest der Siedlergemeinschaft Wittlich, das am Samstag und Sonntag zum 30. Mal stattfindet.

 Familiäre Stimmung und Platz zum Spielen: Das Wittlicher Siedlerfest lockt am Wochenende mit Riesenwurst, Kinderbelustigung, Musik und Geselligkeit.Foto: Siedlergemeinschaft Wittlich

Familiäre Stimmung und Platz zum Spielen: Das Wittlicher Siedlerfest lockt am Wochenende mit Riesenwurst, Kinderbelustigung, Musik und Geselligkeit.Foto: Siedlergemeinschaft Wittlich

Wittlich. Eine spezielle Geschichte habe es nicht gegeben, als der Brauch vor drei Jahrzehnten eingeführt wurde, erzählt Petra Reis. "Man wollte etwas Spezielles, etwas Besonderes machen, eben eine Attraktion haben", erzählt die Schriftführerin der Siedlergemeinschaft. Die Riesenwurst ist seitdem ein Riesenerfolg: "Die ist immer sofort ausverkauft", sagt Reis. Die jeweils aktuellen Wittlicher Bürgermeister, nach Helmut Hagedorn und Ralf Bußmer nun Joachim Rodenkirch, dürfen die Wurst anschneiden.
Soldaten bauten zwei Zelte auf


Das erste Siedlerfest wurde mit dem damaligen Vereinsvorsitzenden Karl-Heinz Musselek auf der Straße "In der Huf" organisiert. "Wir hatten zwei Zelte vom französischen Militär, die von den Soldaten aufgebaut wurden. Die kamen, die Gewehre wurden zu einer Pyramide zusammengestellt und dann ging es los", erinnert sich Horst Kirsch. "In der Huf" konnte man allerdings nicht lange bleiben. Man zog um auf den Parkplatz an der Bernhardskirche. Aber der hatte einen großen Nachteil: "In einem Jahr wurde es so heiß, dass man das Wechselgeld nicht mehr anfassen konnte", erinnert sich der jetzige Vorsitzende der Siedlergemeinschaft an den schattenlosen Festplatz.
Das ideale Gelände fand man mit dem großen Spielplatz in der Weilersiedlung, wo nun das 30. Siedlerfest stattfindet.
Sechs statt zwei Zelte, dazu Getränkestände stehen auf dem Festplatz. "Der Spielplatz ist für die Kinder natürlich sehr schön. Da können sie rumtoben. Wir bieten Kindern viel an", sagt Kirsch. So wird am Sonntagnachmittag etwa Ponyreiten angeboten (siehe Programm).
So wie die Siedlergemeinschaft hat sich das Fest vergrößert. "Beim ersten Fest hatte der Verein 50 Mitgliedsfamilien. Heute sind wir stolz auf 255", erzählt Reis. 60 Helfer sind während der zwei Festtage, beim Aufbau am Freitag und Abbau am Montag im Einsatz. Für sie gibt es ein Dankeschönfest, erzählt Kirsch: "Wenn man noch einmal zusammensitzt, schweißt das mehr zusammen als ein Bon für ein Steak oder so."
Der Erlös der Tombola mit 350 Preisen wird gespendet. 2012 gestaltete die Siedlergemeinschaft damit einen Tag für Kindergartenkinder.Extra

Samstag 16 Uhr: Eröffnung. 16.30 Uhr: Anschnitt der Riesenwurst. 17 Uhr: Verkauf der Lose. 18.30 Uhr: Ausgabe der 350 Tombolagewinne. ab 19 Uhr: Big-Band des Peter-Wust-Gymnasiums Glenn\\'s Neffen. Sonntag 11 Uhr: Frühschoppen. 12 Uhr: Mittagsmenü. 14 Uhr: Blasorchester Wittlich. 15 Uhr: Kaffee und Kuchen. 16 Uhr: Kinderbelustigung und Ponyreiten. 17 Uhr: Band Werner & Werner. teuExtra

Siedlergemeinschaft: Die Wittlicher Siedlergemeinschaft wurde laut Horst Kirsch 1939 gegründet. Sie war Teil der in Deutschland gegründeten Selbsthilfevereinigungen. Auch in Wittlich wurden in gemeinschaftlicher Eigenleistung Häuser gebaut, um die Wohnungsnot zu lindern. Die späteren Besitzer mussten einen Nutzgarten bewirtschaften und Kleinvieh zur Eigenversorgung halten. Der Verband Wohneigentum, der Dachverband, dem die Wittlicher Siedlergemeinschaft angehört, versteht sich heute als Interessengemeinschaft zur Förderung des selbst genutzten Wohneigentums. Die Wittlicher Vereinsmitglieder können das vor 13 Jahren gebaute Siedlerhaus für Familienfeste nutzen und etwa gemeinschaftlich angeschaffte Gartengeräte ausleihen. teu

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