Der Bürgermeisterstuhl ist wieder besetzt

Kinheim · Der bisherige erste Beigeordnete ist neuer Ortsbürgermeister von Kinheim. Walter Klink folgt auf Jens Stamm, der das Amt im Mai niedergelegt hatte. Der 50 Jahre alte Bauingenieur sieht sich gut gerüstet.

Kinheim. Die Ortsgemeinde Kinheim verfügt wieder über einen Bürgermeister. Der Gemeinderat hat am Mittwochabend Walter Klink, bis dahin erster Beigeordneter, in dieses Amt gewählt. "Ich habe schon mal eine Krawatte angezogen. Falls ich nicht gewählt werde, ziehe ich sie wieder aus", sagte er vor Beginn der Sitzung gegenüber dem TV.
Er durfte den Schlips anlassen. Neun Ratsmitglieder stimmten für den 50-Jährigen. Es gab eine Gegenstimme. Otto Maria Bastgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, gehörte zu den ersten Gratulanten.
Klink tritt die Nachfolge von Jens Stamm an. Der hatte Ende Mai 2012 das Amt niedergelegt. Begründung des 72-Jährigen: zu hohe Arbeitsbelastung. Die Amtsgeschäfte übernahm Walter Klink.
Wie üblich sollte die Nachfolge von den Bürgern des 850-Seelen-Ortes vorgenommen werden. Für die Urwahl gab aber niemand seine Bewerbung ab. Deshalb musste jetzt der Gemeinderat ran. Wäre ein anderer Kandidat zur Urwahl angetreten, hätte auch er bereitgestanden, sagte Klink gegenüber dem TV.
Eine Urwahl hätte aber vor allem Kosten verursacht. Dieses Argument hob auch Frank Ames, der zweite Beigeordnete, hervor.
Walter Klink sieht sich für das Bürgermeisteramt gerüstet, obwohl er als Bauingenieur beruflich sehr eingespannt ist. Er instruiere bereits morgens vor Dienstantritt die Gemeindearbeiter. "Und man kann auch viel mit dem Handy machen", sagt er. Außerdem kenne er viele Leute und wisse, was wo zu regeln ist.
Kindergarten vor Sanierung


Außerdem gebe es eine Arbeitsteilung. So kümmere sich Beigeordneter Christian Franzen unter anderem um den Kindergarten und den Friedhof. Franzen, bisher dritter Beigeordneter, wurde einstimmig zum ersten Beigeordneten gewählt. Frank Ames bleibt zweiter Beigeordneter. Johannes Rieth ist neuer dritter Beigeordneter.
Eines der Hauptprojekte der nächsten Monate ist die Sanierung des Kindergartens, der im vergangenen Jahr durch Hagel in Mitleidenschaft gezogen wurde und auch eine neue Heizung braucht. Außerdem muss ein neues Raumkonzept her, um auch kleinere Kinder unterbringen zu können.
Für die Gemeinde an der Mosel spielt auch der Tourismus eine wichtige Rolle. Immerhin zählt der Ort pro Jahr bis zu 100 000 Übernachtungen. Für Klink deshalb ganz wichtig: "Der Moselsteig oberhalb Kinheims soll eine Schleife in den Ortsteil Kindel bekommen."Extra

Wenn zur Urwahleines Ortsbürgermeisters , wie in Kinheim geschehen, keine gültige Bewerbung eingegangen ist, wird der Ortsbürgermeister vom Gemeinderat gewählt. Findet sich kein Kandidat, übernimmt der erste Beigeordnete diese Aufgabe. Dann kommt in jeder der folgenden Ratssitzungen der Punkt "Wahl eines Ortsbürgermeisters" auf die Tagesordnung, so lange, bis sich jemand bereiterklärt. So geschieht es seit drei Jahren in Erden. Dort findet sich niemand, der die Nachfolge von Herbert Weber antritt, der 2009 nicht mehr kandidierte. Ein Bewerber fiel im Juli 2009 im Gemeinderat durch. Seither hat sich niemand mehr bereiterklärt, das Amt zu übernehmen. Die Geschäfte führt der Beigeordnete Stefan Justen. Wenn sich niemand findet, wird er dies bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2014 tun. cb

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