Der Dreiser Eine-Million-Euro-Bau

Dreis/Bernkastel-Wittlich · Die Erweiterung und Sanierung des Kindergartens in Dreis wird zum Millionenprojekt. Mittlerweile liegt die Kostenschätzung bei 998 000 Euro. Ursprünglich waren 610 000 Euro geplant. Grund: Mängel am Dach plus das Ziel, zusätzlichen Platz für 18 statt bislang zwölf Kinder zu schaffen.

Dreis/Bernkastel-Wittlich. Geschätzt ist oft auch verschätzt. Geht es um Bauprojekte, heißt das in der Regel: Es wird teurer. So ist das auch in Dreis. Zwei Jahre nach der ersten Kostenberechnung für den Kindergarten, der größer und saniert werden soll, steht eine um mehr als 60 Prozent höhere Summe als ehemals gedacht auf dem Papier. 2010 sollte das Projekt 610 000 Euro kosten, jetzt sind es 998 000 Euro. Das steht auf einem Papier für die Sitzung des Kreisausschusses am Montag, 17. September.
Wie es zu dem unerwarteten Millionen-Projekt gekommen ist, wird auch dokumentiert.
Die bisherige katholische Kindertagesstätte St. Martin hatte 2010 drei Regelgruppen mit 75 Plätzen. Zu wenig - insbesondere im Hinblick auf Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren. Für sie sollten zwölf zusätzliche Plätze geschaffen werden. Das heißt: Neues bauen, Altes sanieren. Und das sollte wie gesagt 610 000 Euro kosten. Und wer soll das bezahlen? Die Summe wird geteilt: Am geringsten fällt sie nach damaliger Rechnung mit 48 000 Euro fürs Land aus. Fast drei Mal so viel, 127 128 Euro gibt der Kreis, 213 500 Euro wäre der Anteil der Kirchengemeinde, den Rest, 221 372 Euro, teilen sich die Ortsgemeinden Dreis (166 372 Euro) und Bruch (55 000 Euro).
Doch jetzt muss neu gerechnet werden. Ende Mai 2012 war klar: Es wird teurer. Unter anderem gibt es Mängel im Dachgeschoss, die vorher unbekannt waren. Die Bauarbeiten wurden gestoppt.
Arbeiten unterbrochen



Und es kam noch etwas hinzu: Die Erkenntnis, dass zwölf zusätzliche Plätze zu wenig sind. Eltern melden mehr Kinder an, als gedacht. "Bei der derzeitigen Bedarfsplanung muss davon ausgegangen werden, dass nahezu alle Zweijährigen im Kindergarten angemeldet werden, ferner etwa ein Drittel aller Ein- bis Zweijährigen", ist in den Kreisausschussunterlagen zu lesen. Zwei Mal schauten sich Fachleute die Kita an und überlegten, was zu tun sei. Ergebnis: Das Raumkonzept wird geändert. Damit soll eine zusätzliche vierte Gruppe möglich werden und: "Es entstehen weiter sechs Kleinkindplätze". All das führt zu dem, was man Mehrkosten nennt. Denen soll der Kreisauschuss zustimmen. Die aktuelle Rechnung: 127 000 Euro vom Land, 172 645 Euro vom Kreis, 265 360 Euro von der Kirchengemeinde plus der Anteil der beiden Gemeinden, der nun insgesamt 433 995 Euro ausmacht.

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