Der Düker verläuft unter der Mosel

BERNKASTEL-KUES. (red) Mehr als 350 000 Euro investiert das Wasserwerk in eine neue Wasserleitung. Spektakulär dabei: die Bohrung, die teilweise zwölf Meter unter der Sohle der Mosel verlief.

In der Reihe der vom Wasserwerk der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues in diesem Jahr in die Wege geleiteten Investitionen ist die Zubringerleitung, die das Wasser aus der Versorgungsgruppe Hochscheid und den Wellersbach-Quellen bis zum Hochbehälter auf dem Kueser Plateau transportiert, von besonderer Bedeutung. Derzeit verläuft die Leitung von einem Verteiler in der Gemarkung Monzelfeld durch äußerst schwieriges Gelände teilweise in einem Bergeinschnitt zwischen Wilhelmshöhe und Olymp. Die Leitung stammt noch aus der Zeit um 1900 und erfüllt ihren Zweck nicht mehr zufrieden stellend. Als Ergebnis einer Ingenieursstudie entschied sich der Werksausschuss dafür, für den Wassertransport ab dem Verteiler künftig die bereits vor einigen Jahren verlegte Leitung zum Hochbehälter im Bereich der Burg Landshut mitzubenutzen. Für die Verbindung auf das zum Hochbehälter Kues führende Leitungssystem muss eine neue Leitung zwischen dem Anschlussschacht am Parkplatz Jugendherberge bis zum Moseldüker verlegt werden. Mit Zustimmung der privaten Grundstückseigentümer kann durch brach liegende ehemalige Weinbergsflächen und in einem Teilbereich des Fahrweges zur Burg (Schloßweg) eine neue Leitung aus Gussrohr mit einer speziellen Schubsicherung verlegt werden. Diese wird die alte Stahlleitung ersetzen. Die Kosten belaufen sich auf 152 000 Euro. Die in Höhe der alten Brauerei durch die Mosel nach Kues führende Dükerleitung ist bereits vor 14 Jahren nach einem Defekt provisorisch saniert worden. Nun war aber die Erneuerung notwendig. Der Dükerbau erfolgte im so genannten Spülbohrverfahren. Zunächst wurde mit einer ersten Bohrung, ausgehend von einer Grube am Kueser Moselufer die Mosel in einer Tiefe von bis zu zwölf Meter unterhalb des Flusssohle und anschließend die B 53 sowie die seitliche Böschung unterquert. Das angepeilte Ziel wurde auf der rechten Moselseite im Steilhang oberhalb des Fahrweges in der vorgegebenen Leitungstrasse erreicht. Die Gesamtlänge der Dükerstrecke beträgt 264 Meter. Nach weiteren Aufweitungsbohrungen konnte das Wasserleitungsrohr eingezogen werden. Die schwierige Dükerherstellung ist in nur neun Arbeitstagen erfolgt. Die Kosten belaufen sich auf rund 200 000 Euro. Werkleiter Heribert Kappes äußerte sich sehr zufrieden über die zügige Bauabwicklung. "Alles ist planmäßig verlaufen", zeigte sich auch Holger Vorwerk, der Bauleiter der Firma S&V Tiefbautechnik aus dem niedersächsischen Schneverdingen, erleichtert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort