Albrecht Ehses schmunzelt. "Wir reifen ja gemeinsam", sagt der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Trier, "ich habe heute Morgen beim Rasieren überlegt: Wie jung warst du damals, als wir das ins Leben gerufen haben?" 2500 Gastronomiebetriebe aus dem Mosel-Eifel-Hunsrück-Raum wurden in den letzten Tagen angeschrieben, rund 250 aus ganz Deutschland treten nach den Erfahrungen der letzten Jahre an.

Zwischen dem 2. und 13. Mai können die Betriebe ihre Weine bei der Landwirtschaftskammer Koblenz, in Ediger-Eller, in Wittlich und in Trier einreichen. Am Dienstag, 14. Juni, treffen sich Gastgeber, Winzer und Fachleute zur Regionalprobe in Trier, um die besten Weine auszuwählen. Dabei entstehe ein fruchtbarer Austausch zwischen Gastronomen und Winzern. Die Regionalprobe in Cochem findet am Mittwoch, 22. Juni, statt. "Am Dienstag ging leider nicht, da spielt die deutsche Mannschaft", erklärt Projektleiter Dieter Reiss und lacht.

Dass die Proben an einem Tag über die Bühne gehen, ist neu. Vorher waren es drei Tage an drei Standorten. Rund 120 Tester werden an einem Tag rund 600 Weine probieren, "das wird also Spaß machen", sagt Reiss. Natürlich findet die Probe verdeckt statt, das heißt, die Tester wissen nicht, welchen Wein sie gerade probieren. Am 19. Juli werden nach der Finalprobe in Bernkastel-Kues die Sieger in Kröv präsentiert.

Im letzten Jahr hat das Rotenberg PT-Hotel den Hauptpreis "Der Beste Schoppen" gewonnen - und das bei der ersten Teilnahme. Geschäftsführerin Ute Engel erklärt: "Wir wollten wissen, wo wir qualitativ stehen." Sie hätten sich bewusst für eine Karte nur mit Moselweinen entschieden, da die Gäste häufig nach Weinen aus der Region gefragt hätten. "Und dann haben wir in zwei Jahren sehr vielen Winzern einen Besuch abgestattet und probiert", sagt sie.

Nur durch Qualität und Regionalität könnten sich die hiesigen Betriebe von anderen absetzen, erklärt Lothar Weinand, Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverbands Rheinland-Pfalz. Und die habe deutlich zugenommen, sagt Michael Lipps vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel. Genau das sei das Ziel vor 18 Jahren gewesen, als der "Beste Schoppen" entstand.

Denn, erklärt Ansgar Schmitz vom Verein Moselwein, es sei wichtig, dass dem Gast das erste Glas Wein schmecke, nicht nur für ihn und den Wirt, sondern für die gesamte Wein- und Tourismusregion. Damit der Gast gerne wiederkomme.

Weitere Informationen unter
www.derbesteschoppen.de

Extra Die Auszeichnungen

Alle Weine, die mehr als drei Punkte (von sieben) erreichen, erhalten das Siegel "Ausgezeichnet - Der Beste Schoppen". In der Finalprobe Anfang Juli werden aus diesen Weinen die Sieger in elf Kategorien ermittelt. Diese erhalten das Siegel "Der Beste Schoppen - Sieger". Die Plakette "Haus der Besten Schoppen", erhalten alle Lokale, die sich drei Jahre in Folge besonders erfolgreich am Wettbewerb beteiligt haben. Die wiederum qualifizieren sich für den Preis "Neuentdeckung des Jahres" Diese Auszeichnung erhält das Unternehmen mit der besten Gesamtwertung für seine Weine aus drei Jahren Teilnahme. Die Gesamtsieger erhalten - neben der Aufmerksamkeit von Gästen - Geld- und Sachpreise.