Der ewige Herausforderer: Stephan Henkel tritt bei Bürgermeisterwahl in Wittlich an

Wittlich. · Nächstes Jahr am 12. März wählen die Wittlicher ihren Bürgermeister. Bekannt ist, dass Amtsinhaber Joachim Rodenkirch, CDU, wieder von seiner Partei nominiert worden ist. Nun ist ein weiterer Bewerber bekannt geworden: der parteilose Stephan Henkel. Womöglich gibt es noch einen dritten. Bis zum Stichtag schweigt sich die Stadtverwaltung noch aus.

 Stephan Henkel

Stephan Henkel

Foto: Sonja Sünnen

Die Wittlicher kennen ihn. Er ist eine auffällige Erscheinung, redet gerne mit den Leuten und ist viel in der Stadt unterwegs. Außerdem engagiert er sich für Kommunalpolitik, jedenfalls dann, wenn Wahlen anstehen.

Er selbst bezeichnet sich gerne als "Underdog". So ist er auch 2014 zur Wahl um das Amt des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde Wittlich-Land angetreten. Stephan Henkel hat damals als unabhängiger Kandidat 1,5 Prozent der Stimmen bekommen. Drei Jahre zuvor, 2011 wollte er Landrat werden. Kreisweit hat er es auf 2,1 Prozent der Stimmen gebracht. Seine erste Wahlniederlage kassierte er allerdings in seiner Heimatstadt. Denn auch dort hat er im Wahlkampf mitgemischt: Als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat mit SPD-Mitgliedschaft war er einer von sechs Bewerbern um das Bürgermeisteramt und bekam 2,34 Prozent der abgegeben Stimmen. Das war im Jahr 2009.
Und nun will es der mittlerweile 56-Jährige aber immer noch amtslose Mann wieder wissen. In einer E-Mail an die Redaktion schreibt er: "Am 7. Dezember habe ich bei der Stadtverwaltung Wittlich meine vollständigen Bewerbungsunterlagen als unabhängiger und parteiloser Kandidat für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters der Stadt Wittlich zur Wahl am 12. März 2017 eingereicht."

Stimmt das? Auf TV-Nachfrage, inwieweit er bestätigen könne, dass Stephan Henkel sich um die Bürgermeisterwahl beworben habe, sagt Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung: "Bewerbungen werden gemäß Stellenausschreibung bis zum 23. Dezember 2016 erbeten. Aktuell liegt eine Bewerbung vor." Es müsste sich um Henkels Bewerbung handeln. Weiter sagt Mußweiler: "Gültige Wahlvorschläge sind bis spätestens 23. Januar 2017 einzureichen, hierbei handelt es sich um eine Ausschlussfrist. Aktuell liegen zwei Wahlvorschläge vor. Die Namen der Bewerber/innen geben wir nach Ablauf des Bewerbungstermins bekannt."

Das macht es bis dahin ein wenig spannend. Bekannt ist bislang, dass Amtsinhaber Joachim Rodenkirch gerne weitere acht Jahre an der Stadtspitze bleiben will. 43 von 45 CDU-Mitgliedern haben bei einer Versammlung im September die Kandidatur von Joachim Rodenkirch zur anstehenden Bürgermeisterneuwahl unterstützt.

2009 hatte er sich aus dem Stand gegen fünf andere Kandidaten, darunter Henkel, mit 59,35 Prozent durchgesetzt. Er bekleidet das Amt seit dem 2. Juli 2009 und sitzt damit dem 32-köpfigen Stadtrat vor.

Dort hat sich Stephan Henkel auch als Zuhörer in der Haushaltssitzung am Dienstagabend gezeigt.
Vorher hatte er in der Pressemitteilung geschrieben: "Meine Aufgabe als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Wittlich sehe ich darin, bei allen Verdiensten des amtierenden Bürgermeisters, eine Bilanz zu ziehen bezüglich der Amtszeit des noch amtierenden Bürgermeisters, und selbstverständlich da berechtigte Kritik zu üben, wo offensichtliche Defizite erkennbar sind."

Eine Hilfe bei dieser Aufgabe wäre sicherlich gewesen, bis zu der zentralen Haushaltsberatung und den Reden insbesondere die des Bürgermeisters im Stadtrat zu bleiben. Doch Stephan Henkel verließ die Sitzung vorher.
In den Reden kam bis auf die CDU das Thema Bürgermeisterwahl nicht auf. Deshalb hat der TV bei der zweitstärksten Fraktion, der SPD, einen Tag später nachgefragt, was Sachstand ist. Nadine Zender: "Wir haben auf unserer Mitgliederversammlung beschlossen, abzuwarten, was bis zum 23. Dezember ist. Wir haben noch niemanden und suchen auch nicht gezielt. Einem Kandidaten müssten wir fairerweise auch sagen, dass es ziemlich aussichtslos ist, und ein Großteil von uns ist auch zufrieden damit, wie Herr Rodenkirch das macht."

Falls im ersten Wahlgang keiner mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen bekommt ist am Sonntag, 26. März die Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmzahlen erhalten haben.

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