Der Gendarm von Morbach

MORBACH. Vom Gendarm zum Polizeihauptkommissar – ein Polizist im Wandel der Zeit. Franz-Albert Krämer von der Polizeiinspektion Morbach feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

Franz- Albert Krämer ist auch nach 40 Dienstjahren immer noch mit Leib und Seele Polizist. Den überholten Spruch - dass früher alles besser war -, lässt er nicht gelten. "Heute ist nur alles anders", erklärt er prompt. Vor allem die Befindlichkeiten der Bürger hätten sich gewandelt. "Das, was früher ein Schiedsmann erledigt hat, machen wir teilweise heute mit", sagt Krämer. Zugenommen habe insbesondere die Arbeit am Schreibtisch, die jedoch durch die moderne EDV wesentlich leichter zu erledigen sei. "Mit der Schreibmaschine Protokolle aufzunehmen nahm schon mehr Zeit in Anspruch", erinnert er sich. Nach seiner Ausbildung im Jahr 1966 in der Polizeischule Koblenz-Asterstein wurde Krämer der Gendarmerie-Station in Baumholder zugeteilt. "Damals regierte der Dollar der Amerikaner", berichtet Krämer. Razzien in Nachtclubs standen auf dem Dienstplan des jungen Polizisten. Fast täglich musste er illegal arbeitende Prostituierte mit dem VW-Käfer zur Staatsanwaltschaft nach Bad Kreuznach bringen. "Die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Militärpolizei war sehr gut", schildert er. Kurz wurde er noch zum Gendarmeriekommando nach Birkenfeld versetzt, ehe auf der Morbacher Polizeiwache in der Hebegasse seinen Dienst antrat. "Wer damals Nachtschicht hatte, war zu Hause in Rufbereitschaft", sagt er. Der Familienvater erinnert sich gerne an Zeiten, die noch nicht so stressig, aber auch nicht ungefährlich waren. "Damals standen auch noch gesuchte Personen im Fahndungsbuch, die schon längst gefasst waren", sagt er schmunzelnd. 1971 wurden zwei seiner Kollegen nach Hoxel gerufen und in eine Schießerei verwickelt. Ein Kollege starb auf dem Weg ins Krankenhaus. "Da kommt man schon ans Denken", sagt Krämer, der auch beim Großbrand im Morbacher Möbelhof im Einsatz war. Von seinen 40 Dienstjahren hat er 25 Jahre im Schichtdienst verbracht, und ein paar Jährchen werden für den Polizeihauptkommissar wohl noch dazu kommen. "Ich hatte damals Spaß an der Polizeiarbeit, und das ist heute immer noch so", meint der im Eifelort Hillesheim geborene Polizist. Wenn er mit Polizeihauptkommissar Hans-Georg Gröber und Polizeikommissar Walter Könen in einer Schicht seinen Dienst schiebt, kommen 114 Dienstjahre zusammen.

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