Wittlich. Die Band mit den sieben jüngsten Musikschülern sorgte für die größte Überraschung. Ihre Sängerin ist gerade mal elf Jahre alt und bringt eine Stimme mit, die Gänsehaut macht.
"Die haut einen um", sagte Frank Wilhelmi nach den Proben. Die Einschätzung des Musikschulleiters traf es. Emily Valerius aus Plein entfachte beim Auftritt mit den Cover-Songs "Lights" (Ellie Goulding), "Try" (Pink) und "People help the people" (Birdy) Jubel und Rufe nach Zugabe. Kaum zu glauben, dass die Schülerin des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Schweich erst seit einem Jahr Gesangsunterricht bei Thomas Siessegger nimmt.
Talente zeigen sich

"Es haben sich Talente gezeigt, die man so vorher nicht erwartet hätte", zog Bernd Jakob, der die Band gemeinsam mit Thomas Bracht gecoacht hat, ein Fazit nach den zwei Probetagen. Umso größer ist die Leistung einzuschätzen, als zwei der Bands, darunter auch die der Jüngsten, erst an dem Probenwochenende völlig neu zusammengewürfelt wurden. Für das Bandcamp in der Berufsbildenden Schule Wittlich hatten sich 33 Schüler zwischen elf und 19 Jahren angemeldet. Angesprochen waren Musikschüler, "die gerne ihr Können am Instrument verbessern wollen, es in einer Band einbringen oder einfach Erfahrung im Bandspiel und Livespiel bekommen wollen", bringt Bernd Jakob das Ziel auf den Punkt. Sechs Dozenten gaben ihnen Tipps und verpassten den nötigen Feinschliff.
Mit dabei war auch die zehnköpfige Musikschulband, die mit Gitarrenlehrer Heiko Wilhelmus an Pop- und Rocksongs gearbeitet hat. Leander Cartellierie (16 Jahre alt und Trompeter), Johannes Heim (15 Jahre alt und Gitarrist) und Mika Bockel (15 Jahre alt und Sängerin) sind einer Meinung, dass sich das Bandcamp für sie gelohnt hat. Nicht nur, dass sie ihren ersten Auftritt hatten, die intensive Probenzeit hat ihnen auch einen Schub nach vorne verpasst. Was sie einstudierten, suchten sie selber aus: Darunter Hits wie "Valerie" (Amy Winehouse), "Rolling in the deep" (Adele) und "Little talks" (Of Monsters and Men).
Die Band Scones, die bei einem früheren Musikschulcamp als Band zusammengefunden hatte, brachte sogar eigene Titel und heizte die Stimmung mit deftigem Rock an.
Trompeten-Lehrer Helmut "Daisy" Becker eröffnete das Konzert mit einer Jazzformation. Am Bass gab Dozent Edgar Weidert Tipps, Ingo Esch war der Mann für die Schlagzeuger.
Das zweieinhalbstündige Programm auf dem Platz an der Lieser zog Hunderte Zuhörer an, die bei Sonnenschein und Volksfeststimmung große Spielfreude erlebten. Das Projekt der Musikschule ist Teil der Reihe "pop and more", die mit 25 Veranstaltungen noch bis zum 4. Juli dauert. sys