Der Herr wird’s schon richten

ESCH. (peg) Eberhard war ein Escher – oder doch nicht? In diesem Punkt gingen die Meinungen von Peter Body und Peter Kropp bei einer szenischen Lesung zu Ehren des Erbauers der Klausener Wallfahrtskirche auseinander.

Ansonsten freuten sich beide Peters über den regen Zuspruch, den die szenische Lesung zu Ehren des Eberhard, bei den Gästen aus Esch und Monzelfeld, aber auch von weiter her, fand. Der eine, Peter Body, Bürgermeister von Esch, erinnerte die rund 50 Zuhörer an die Spuren des Eberhard in seinem immerhin möglichen Heimatort: Eberhardskapelle, Eberhardspfad, bis vor wenigen Jahren auch ein Garten und eine Wirtschaft mit diesem Namen, das alles ließe keinen Zweifel an seinem Stellenwert in der Gemeinde zu. Dem anderen Peter, dem 90-jährigen Peter Kropp aus Monzelfeld, oblag die angenehme Aufgabe, gemeinsam mit Bekannten aus der heimischen Theatergruppe und aus der Akademie Kues mit verteilten Rollen ein Stück zu lesen, das die Geschichte des im 15. Jahrhunderts verstorbenen Herrn wieder aufleben ließ. Geschrieben hat Kropp die Szenen selbst, zum Andenken an seine Mutter, die binnen weniger Jahre Vater, Sohn und Ehemann begraben musste und Trost einzig bei der schmerzhaften Mutter fand, der einst Eberhard einen Bildstock errichtet hatte, eben dort, wo später die Wallfahrtskirche erbaut wurde. In Kropps Stück wetteifern bei der gemeinsamen Morgensuppe höchst menschlich Altmagd, Jungmagd und eine herausgeputzte Beschließerin um die Gunst des jungen Eberhard, der sich zunächst schwer damit tut, in die Dienste des Grafen Gotthard von Esch einzutreten. Der Vater ist krank geworden, der vom Pfarrer als Knecht empfohlene Eberhard muss die Eltern unterstützen. Schließlich ringt er sich doch zur bezahlten Arbeit im Wingert durch: "Der Herr wird's schon richten", sprach der fromme Bauernsohn, dem der Autor seine Stimme lieh, und sollte damit Recht behalten. Klaus Erfurt, Mitglied des Initiativkreises der Akademie Kues, die die Lesung veranstaltet hatte, wies darauf hin, dass sie auf historischem Boden stattfand. So viel immerhin sei gesichert. Aus Eberhards Kindheit existieren keine belegten Daten. Zahlreiche Zuhörer erkundeten abschließend die Wallfahrtskirche Klausen.

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